Cornelias Bulldog Blog
www.cornelias-bulldog-blog.de
English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde

Archiv: Beiträge ab 2005 zum Thema

Probleme mit Haut, Zähne, Augen und Ohren


ACHTUNG: Bitte bis zum im INHALTSVERZEICHNIS angegebenen Datum des Beitrags scrollen.

Zur Hauptseite LINK HIER !

Donnerstag, Oktober 17, 2019

"Cherry Eye" und "Verirrte Wimpern"


"Cherry Eye" ist ein typisches Problem beim Bulldog - und "Verirrte Wimpern" sind ein häufiges Problem bei allen Hunderassen und deren Mischlingen. Heute mehr dazu:

Vorfall der Nickhautdrüse

Hunde haben (wie z.B. auch Vögel) ein drittes Augenlid, die Nickhaut, welche im Innenwinkel des Auges sitzt. Um diese und das Auge insgesamt feucht zu halten hat sie an ihrem unteren Ende eine entsprechende Drüse, eben die Nickhautdrüse. Beim unserem Bulldog ist sie in etwa erbsengroß und blaß rosa.

Da die Bulldogartigen einen vergleichsweise flachen Gesichtsschädel und ein relativ lockeres Gesichtsfell und Bindegewebe haben, kann diese Drüse nach oben herausrutschen und sitzt dann vor dem Auge im inneren Augenwinkel. In der Regel passiert das nur bei heranwachsenden Hunden, mit dem Schädelwachstum verschwindet dies Phänomen oft - aber nicht immer.

Bei unserer Clara erschien diese Drüse zu etwa einem Drittel ihrer Größe gelegentlich im Augenwinkel, wenn die Kleine wild herumgetobt hatte. Wir schoben dann einfach das Unterlid darüber und drückten sie damit sanft ein wenig nach unten - das war alles.

Bei manchen Hunden kommt die Drüse aber komplett heraus und läßt sich nicht mehr so einfach zurück drücken. Dazu kommt, bleibt sie der Luft länger ausgesetzt, dann entzündet sich die sie umhüllende Schleimhaut und dann die ganze Drüse sehr schnell. Sie wird so zum "Cherry Eye", das heißt Kirsch-Auge, weil die Entzündung sie anschwellen und rot werden läßt. In diesen Fällen ist der Tierarzt gefragt.

Früher entfernten Tierärzte diese Drüse oft, aber das hatte immer schlimme Langzeitfolgen: Hornhaut, Nickhaut und Bindehäute trockneten immer wieder ein und schmerzhafte, chronische Entzündungen waren die Folge. Heute nähen die Tierärzte die Nickhautdrüse an ihrem richtigen Platz kurz fest. Ein Mini-Eingriff!


Distichien und Ektopische Zilien

Distichien treten anders als das "Cherry Eye" bei allen Rassen auf und die Veranlagung dazu scheint vererbbar. Sie sind Wimpern, die aus den Talgdrüsen am inneren Lidrand sowohl des Ober- wie des Unterlides heraus wachsen. Je nach Wachstumsrichtung können sie die Hornhaut wund scheuern; im besten Fall gleiten sie bei jedem Wimpernschlag weich über sie drüber, dann sind sie harmlos (Diagramm unten: Fall b).

Je nach Schwere- oder Behinderungsgrad können sie gezupft, mit Laser oder durch Vereisung verödet werden, oder wenn es sehr viele sind, die Richtung Hornhaut wachsen, dann kann es sinnvoll sein einen kleinen Hautstreifen mit diesen Drüsen zu entfernen. Diese "Verirrten Wimpern" wachsen nach diesen Behandlungen nicht nach, aber es können sich Millimeter weiter speziell beim jungen Hund noch neue bilden. Eine zweite Behandlung kann ggf. nötig werden.

Ektopische Zilien treten ebenfalls bei allen Rassen auf, allerdings seltener als Distichien. Sie sind kleinste, meist einzeln angelegte Borstenhaare, die nicht wie die Distichien aus dem Talgdrüsenausgang am Wimpernrand heraus wachsen, sondern zufällig versprengt direkt stachelartig durch die Bindehaut Richtung Auge (Diagramm unten: Fall c).

Clara hatte eine solche Zilie mitten im rechten Oberlid. Diese war so klein, dass sie nur unter dem Mikroskop erkennbar war. Aber da sie sehr hart und schmerzhaft über das Auge rieb, entzündete sich ihr Auge sehr, sie öffnete zu der Zeit ihre Augen nie ganz. Auf Rat unseres Haustierarztes Kim Söhl gingen wir mit ihr in die Bielefelder Anicura Tierklinik. F. Zanetti, Oberarzt für Augenheilkunde, entdeckte dort unter dem Chirurgischen Mikroskop dieses winzige Zilien-Ungeheuer und entfernte es ebenso wie an beiden Augen einige Distichien. Ein Hornhautschaden lag noch nicht vor, wir hatten sie rechtzeitig operieren lassen :-)

Wenn Augenentzündungen trotz Distichienentfernungen nicht zurückgehen, sollten unbedingt bei einem Augenspezialisten die ganzen Augenbindehäute unter starker Vergößerung nach einer Ektopische Zilie abgesucht werden. Denn der Hund leidet Schmerzen!


Ektopische Zilien allgemein

Ektopische Zilien treten nicht nur in der Bindehaut auf, sie können grundsätzlich überall hin versprengt sein. Unsere Wilma (1994 - 2004) hatte zu unserem Erstaunem tatsächlich Ektopische Zilien als "Haare auf den Zähnen" - und dabei war sie so eine sanfte Person :-)

Link für für medizinisch/biologisch interessierte LeserInnen: HIER !


Mittwoch, Juni 21, 2017

Angeborene blasige Hautstörungen

Quelle: ScienceDaily (Juni 1, 2017)


Forscher an der Universität von Helsinki haben einen neuartigen Gendefekt identifiziert, der eine blasenbildende Störung der Haut, Epidermolysis bullosa, bei Hunden verursacht. Sie tritt, aufgrund eines identischen Gens, auch bei Menschen auf. Erbliche Blasenstörungen der Haut werden, in unterschiedlicher starker Ausprägung, bei Menschen und Tieren gefunden. Ein typisches Symptom ist empfindliche Haut, die leicht beschädigt wird, gefolgt von Blasenbildung und Abrieb der Haut. Dies wird durch einen Defekt oder Mangel der Strukturproteine der Haut verursacht.

Weil diesen Blasenbildung bei Geschwisterwelpen beobachtet wurden, lag der Verdacht auf einen Erbdefekt nahe. In genetischen Studien wurde der Gendefekt, der die Krankheit verursachte, im COL7A1-Gen gefunden. Das Gen ist verantwortlich für die Herstellung von Kollagen, ein wichtiger Bestandteil bei der Erhaltung der Elastizität der Haut. "Kollagen hat eine wichtige Aufgabe bei der Verankerung der Ober- und Unterhautschicht miteinander. Durch die Abwesenheit des funktionierenden Proteins sind die Hautschichten leicht abgelöst", verdeutlicht Julia Niskanen, ein Forscher an der Universität von Helsinki.

Die Identifizierung des Gendefekts ermöglicht die Identifizierung jener Hunde, die für die Zucht verwendet wurden, und die den Defekt tragen, was es wiederum ermöglicht, die Störung wirksam zu beseitigen.


Mittwoch, September 28, 2016

Rettende Augenoperation


Muffin von Susanne und Frank Nas hatte zunächst gerötete Augen. Die üblichen Tropfen halfen nicht. Die Tierärztin vor Ort gab Antibiotika, stellte dann aber eine Loch in der Hornhaut fest und empfahl zu einem Spezialisten zu gehen.

Dirk Koch vom TGZ Lichtenau ließ sich dann am Telefon die Verletzung des Auges genau beschreiben und riet Susanne so schnell wie möglich TA Zanetti, Augenarzt in der Bielefelder Tierklinik aufzusuchen; eine größere Operation erschien ihm nötig zu sein - und so war es auch.

Die OP war eine Meisterleistung!

Herr Zanetti erklärte mir, als ich bei einer Kontrolluntersuchung dabei war: "So ein großes Loch im Auge hatte ich zuvor noch nie gesehen. Das Kammerwasser war ausgeflossen, und die Regenbogenhaut hatte sich ins Loch gestopft. Es ging zunächst nur darum, das zudem tief entzündete Auge überhaupt zu retten."

Augenarzt Zanetti überdeckte das Loch mit einer sogenannten Bindehauttasche. "Diese Hauttasche so passend zu schneiden, dass sie weiter durchblutet wird, bei Lidbewegungen nicht spannt und somit gut an der Hornhaut festwachsen kann, das kostete die meiste Zeit der ganzen OP."

Zuletzt wurden die Augenlider bis auf einen kleinen Spalt zusammengenäht. Dieser Spalt ist nötig um mehrmals täglich Augensalben einbringen zu können. Antibiotika gab es natürlich auch als Tabletten zusätzlich.

Herr Zanetti rief gleich am nächsten Morgen nach der OP bei Susanne an, um sich nach Muffins Zustand zu erkundigen. "Auch für mich war diese Operation ein Risiko, eine Herausforderung" sagte er später. Und ich merkte, als ich bei einer Untersuchung wieder dabei war, dass er Muffin gern hat :-) Muffin selbst blieb die Geduld in Person und nahm ihren Kragen sowie alle Untersuchungen ohne Irritationen einfach gelassen hin.

Das Auge heilte so, wie man es sich nur wünschen kann. Nach zwei Wochen konnte der Lidspalt geöffnet werden, aber den Kragen mußte Muffin aus Vorsicht noch zwei weitere Wochen tragen.

Wie auf der Skizze oben angedeutet, wird nach einigen Wochen die an der Hornhaut angewachsene Bindehauttasche von der Bindehaut selbst getrennt und so eng wie möglich um die ehemaligen Lochränder herum zurecht geschnitten. Ernährt wird sie dann von der Hornhaut aus.

Um die Sehfähigkeit möglichst weitgehend zu erhalten, wird das Auge dann länger mit Kortison behandelt, denn davon wird die transplantierte Bindehaut durchsichtiger. Muffin wird dann wieder hinreichend mit dem Auge sehen können.


Dienstag, Juli 26, 2016

Body und Demodex -

und Frieda und Kosmo hatten Fan-Besuch


Louise kam mit Frauchen Christine und "Tagesmutter" Sabrina von Mecklenburg her nach Lichtenau, weil sie kastriert werden sollte. Die Praxis "Söhl & Koch" kannte sie schon von ihrer Augen- und Demodikosebehandlung her (siehe Beitrag vom 5. Mai 16).

Ihr Chirurg D. Koch meinte, als wir sie nach drei Stunden abholten: "Die Kastration war problemlos, schwierig war nur die Vorbereitung". Bei vielen Bulldogs meandierten die Venen wie ein Fluß... das Einführen einer Kanüle in eine ihrer Vorderbeinvenen war deswegen nicht möglich. Schließlich gelang es eine Kanüle in eine Pfotenvene, am "Daumen" sozusagen, reinzuschieben. Wir lachten: "Jetzt sieht sie aus wie ein Junkie ;-)".

Wegen der bevorstehenden langen Autofahrt meinte Christine, ein Body wäre vielleicht gut, um den Verband zu schützen. Gut, sie bekam einen eng ansitzenden, der sich nicht beim Liegen verdrehen konnte, angezogen.

Nun, Louise legte sich im Auto nicht einmal hin, auch zuhause nicht, sie hatte offensichtlich Schmerzen, wenn sie es versuchte.

Christine rief spät abends voller Sorge noch in der Praxis an: da Louise kein Fieber hatte, Pipi und Haufen gemacht hatte und auch nicht hechelte, wurde Christine empfohlen, den Body auszuziehen. Und das war es:

befreit von diesem strammen Ganzkörperverband legte sie sich erleichtert auf die Seite und schlief ein :-) Manchmal sind es die einfachen Sachen, die eine Lösung bringen.

Louise leidet an Demodikose. Leider gelang es bisher nicht, das hochwirksame Mittel "Interceptor aus den USA zu besorgen.

Herr Koch gab Christine jetzt das Mittel "Simparica" mit, welches neuesten Studien nach nicht nur gegen Grabmilben, Zecken und Flöhe, sondern auch gegen die Demodex-Milben sehr wirksam ist. Hoffen wir also, dass sich das bestätigt :-) Es empfiehlt sich bei Demodex-Verdacht im 'Archiv Krankheiten' nachzulesen. Scrollen Sie runter bis zum Beitrag vom 7. 11. 2008.

-

Während Louises operiert worden war, besuchten Christine und Sabrine Frieda und Kosmo.

Die Beiden lieben Besuch! Kosmo drehte wild auf und Frieda schmeichelte sich sanft ein. (Typisch männlich - weiblich ;-))


Donnerstag, Juli 14, 2016

Kurznachrichten aus der Wissenschaft


Früher Kontakt mit Hunden minimiert Asthmarisiko
Quelle: ScienceDaily (Nov. 2, 2015)

Wissenschaftler der Universität Uppsala (Schweden) haben die nationalen Registerinformationen von mehr als einer Million Kindern verwendet sowie die nationalen Hundehalterregister, um zu untersuchen, ob ein Zusammenhang besteht zwischen der Entwicklung von Asthma und dem gemeinsamen Aufwachsen mit Hunden. Diese Frage wurde schon zuvor ausgiebig untersucht, aber es mangelte an schlüssigen Ergebnissen. Die neue Studie hat gezeigt, dass Kinder, die mit Hunden aufgewachsen sind, etwa 15 Prozent weniger Asthma entwickeln als Kinder ohne Hunde.

"Frühere Studien haben gezeigt, dass auf einem Bauernhof aufzuwachsen das Asthmarisiko auf etwa die Hälfte reduziert. Wir wollten sehen, wie dies für Kinder aussieht, die in anderen Umgebungen aufwachsen. Unsere Ergebnisse bestätigten die Ergebisse für die Landwirtschaft, und wir sahen auch, dass Kinder, die in nicht landwirtschaftlicher Umgebung mit Hunden aufwachsen, etwa 15 Prozent weniger Asthma hatten als Kinder, die ohne Hunde aufgewachsen sind. Weil wir den Zugang zu einem so großen und detaillierten Datensatz hatten, konnten wir Störfaktoren wie Asthma der Eltern, Wohngebiet und den sozio-ökonomischen Status entsprechend berücksichtigen", sagt Tove Herbst, Assistenzprofessor für Epidemiologie am Institut für Medizinische Wissenschaften und der Universität Uppsala (Schweden), der die Studie zusammen mit Forschern des Karolinska Institutet in Stockholm, Schweden, koordiniert.

"Diese Art von epidemiologischen Studien sucht in großen Populationen Zusammenhänge - aber keine Antworten, ob und wie die Tiere Kinder von der Entwicklung von Asthma schützen können. Dank des populationsbasierten Design sind unsere Ergebnisse für Schweden verallgemeinerbar, und wahrscheinlich gelten sie auch in anderen europäischen Populationen mit ähnlicher Kultur in Bezug auf Haustierhaltung und Landwirtschaft", sagt Catarina Almqvist Malmros, Senior-Autor der Studie, Professor für klinische Epidemiologie am Karolinska Institutet in Stockholm.


Neue Ansätze zur Behandlung der Atopischen Dermatitis
Quelle: ScienceDaily (Apr. 25, 2016)

Die Veränderungen des Mikrobiom bei an Atopischer Dermatitis leidenden Hunden könnte zu einer antibiotikafreien Behandlung beim Menschen führen.

Atopische Dermatitis (AD) ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung und die häufigste Form von Ekzemen. Geschätzt leiden daran 10 % der US-Bevölkerung, und sie tritt viel häufiger als vor 50 Jahren auf. Tiermedizinische Schätzungen zeigen, dass auch etwa 10 Prozent der Hunde daran leiden. Wie AD entsteht, ist noch nicht vollständig verstanden, aber eine neue Studie von Forschern der Perelman School of Medicine an der University of Pennsylvania und Penn School of Veterinary Medicine haben wichtige Erkenntnisse über die Gemeinsamkeiten von AD bei Hunden und bei Menschen aufgedeckt. In einem größeren Ausmaß als bei Mäusen zeigt die Hunde-AD wichtige Merkmale der menschlichen Version, z.B. bei der Besiedlung mit Bakterien, bei deren Bekämpfung und der Bedeutung der Hautschutzbarriere. "Bei der caninen und menschlichen AD vermuten wir, das es eine ähnliche Beziehung zwischen der Hautbarrierefunktion, dem Immunsystem und den Mikroben gibt, auch wenn die einzelnen Mikrobenarten nicht identisch sind", sagte Senior Autor Elizabeth A. Grice. "Die Hoffnung ist, dass Erkenntnisse aus dieser Studie gewonnen werden, die es uns eines Tages ermöglichen, Mikrobesiedlung (Mikrobiome) der Haut ohne Antibiotika zu verändern." Das Team nahm Tupfer aus verschiedenen Bereichen der Haut an den betroffenen Hunden. Sie untersuchten die Microbiomes dieser Proben durch Amplifizieren und Sequenzieren eines Schlüsselgens der Bakterien, deren DNA-Sequenz sich bei den verschiedene Bakterienarten unterscheidet. Es zeigte sich, dass die Vielfalt der Bakterien gesunken war; die anormale Vermehrung von Bakterien - in erster Linie von S. pseudintermedius - hatte harmlose oder potenziell vorteilhafte Bakterienarten verdrängt. Die niedrige bakterielle Vielfalt korrelierte mit der Beeinträchtigungen der Hautbarriere, Feuchtigkeit zu halten. "Wir wissen nicht, ob die bakterielle Überwucherung die Barrierefunktion der Haut schwächt, oder ob durch eine Schwächung der Barriere die bakterielle Überwucherung ermöglicht wird. Aber wir wissen jetzt, dass sie korrelieren, und das ist eine neue Erkenntnis", sagte Grice.

"Diese Untersuchung ist ein hervorragendes Beispiel für den Ansatz Gesundheit zu erforschen. Und die Erkenntnis, dass wir es mit dem gleichen Krankheitsprozess bei Tieren und beim Menschen zu tun haben", sagte der Hauptautor Charles Bradley, Dermatopathologe an der Penn School of Veterinary Medicine. "Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Hunden als Modell für die menschliche Dermatitis und helfen, die Grundlagen für neue therapeutische Strategien zu legen, zum Beispiel Microbiome-Transplantationen als Alternative zur Antibiotika-Therapie."


Donnerstag, Mai 5, 2016

Louise, chronische Augenentzündungen

und Demodikose


Im Herbst holte sich Christina, Freundin von Sabrina und Fan von deren Bulldogs Joker+Keeper, eine süße kleine Welpin aus Polen bei einem FCI-Züchter ab.

Des Züchters Hygienebewußtsein und Seriosität wirkten zwar unbefriedigend und zweifelhaft auf sie und Sabrina - aber die Kleine, sie heißt Louise, und die erwachsenen Bulldogs überzeugten als nicht FCI-ausstellungstypisch extrem befaltet und breit. Und das ist heutzutage beim echten English Bulldog nicht so leicht zu finden. Zudem waren sie lieb.

Louise entwickelte sich über den Winter - unter besonders Keepers sanfter Fürsorge - gut; den nicht kastrierten Joker dagegen brachte sie um einige Kilo Gewicht, als ihre 1. Läufigkeit anstand. Sie bleibt bei Sabrina und Joker&Keeper, wenn Christina im Krankhaus zur Arbeit ist.

Es zeigte sich aber nach einiger Zeit ein Befall mit Demodexmilben, und an einem Auge bildete sich ein "Cherry-Eye", das heißt die Nickhautdrüse sprang hinter der knochernen Augenhöhle heraus nach oben. Meist verschwindet dies Problem mit dem Schädelwachstum; aber die Tierärztin vor Ort in Mecklenburg operierte es gleich....

Es entwickelte sich dann über die Wochen an beiden Augen eine chronische eitrige Entzündung, die ohne genaues Ansehen des Problems mit wechselnde Salben von dieser Ärztin behandelt wurde mit der Bemerkumg: "das ist bei Bulldoggen so"...

Christina nahm dieses unqualifizierte Rumdoktern nicht länger hin und folgte Sabrinas Rat, nach NRW, Lichtenau, zu ihrem langjährigen Tierazt Peter Söhl zu fahren, "der kann immer helfen". Wir trafen uns dort zum Spazierengehen und Abendessen.

Unser Freund und Tierarzt Peter Söhl sah - nach lokaler Betäubung - einmal hinter das Nickhautlid: die ganzen Häute waren mit Follikeln überzogen, die wie Sandkörner im Auge reiben, schmerzen und weitere Entzündungen provozieren.

Diese Follikel bilden sich häufig nach einer starken Entzündung und verursachen, dass aus einer akuten eine chronische Entzündung wird. Er laserte sie unter Vollnarkose weg, verordnete Salbe - und der Spuk war kurz darauf vorbei!

Zwei Wochen später kamen Christina und Sabrina noch einmal zu einer Kontrolluntersuchung her. Keine Follikel mehr auf den inneren Augenhäuten! Alles gut! Christina freute sich riesig :-) Sie bedankte sich auch bei Sabrina, sie überzeugt zu haben, die lange Fahrt zum TGZ Söhl&Koch auf sich zu nehmen :-)

Ein weiteres Problem bleibt noch zu behandeln: Demodex. Seit es behördlicherseits den Tierärzten bei Strafe verboten ist, das einzig voll wirksame Mittel "Interceptor" (Novartis) in internationalen Apotheken aus den USA zu bestellen, stellen die Demodex-Milben wieder ein Problem dar.

Die in Deutschland zugelassenen Mittel haben oft Nebenwirkungen (wie bei Louise) oder wirken zu schwach. Mehr zur Demodex-Behandlung finden sie in diesem Archiv, Beitrag 12. September 2007. Bitte scrolen sie bis zu diesem Datum weiter runter.

Und mehr zu dem wirtschaftlichen Protektionismus der "Zulassungen" von Medikamenten finden Sie im Beitrag vom 7. November 2008; zum Datum muß gescrolt werden.


Donnerstag, April 21, 2016

Analdrüsenprobleme und Popo-Lifting


Die Analdrüsen sitzen am Ende des Dickdarms, sie produzieren ein (für menschliche Nasen) übel riechendes Sekret, das durch und mit dem Kot heraus gedrückt wird. Biologisch gesehen hat es eine reviermarkierende Bedeutung. Diese Drüsen können sich verstopfen und entzünden.

Hat ein Hund längere Zeit sehr weichen Stuhl, dann entleert er diese Drüsen mangels Druck oft ungenügend. Der Ausgang verstopft dann leicht, und dies ist eine häufige Ursache für eine Entzündung der ganzen Drüse. Aber auch Allergien oder Stoffwechselstörungen können die Ursache sein. Oft reicht es, die Drüse dann manuell auszudrücken, aber nicht immer. Sie schwillt an, füllt sich zusätzlich mit Blut und Eiter, und eine Fistel bildet sich. (Eine Fistel ist eine nicht natürlich vorbestehende, röhren- oder röhrennetzartige Verbindung zwischen einem inneren Hohlorgan und anderen Organen oder der Körperoberfläche.)

Tiffy hatte gerade eine nach innen in den Dickdarm geöffnete Fistel. Durch diese fießt mehr oder weniger ständig dickes Blut mit Eiter gemischt daraus ab. In einem solchen Fall sind Antibiotika unerlässlich. Ich traf Susanne mit ihren Beiden bei unserem Bulldog-Spezialisten und Freund Peter Söhl im TGZ Söhl & Koch. Tiffy ging es nach circa 10 Tagen wieder gut, der Spuk war vorbei. Wird in einem solchen Fall aber zu spät reagiert, kann nur noch eine ggf. schwierige Operation helfen.

Unsere Frieda hatte einmal eine solche Fistelbildung nach außen durchs Fell; ich glaube bei ihr war die Ursache Stress, denn es geschah als ich vor 6 Jahren nach meiner Wirbelsäulen-OP für 5 Wochen zur Reha weg war. Sie sah mich nur am Wochenende, und das fand sie sehr verstörend.

Wir empfehlen immer auch an eine Analdrüsenentzündung zu denken, wenn der Hund auf seinem Popo rumrutscht. Jetzt noch ein Link zu einem guten Artikel über die Analdrüsen, ihre Erkrankungen und Behandlungen.

Tiffy hatte noch ein weiteres Problem: mit dem Alter ließ auch bei ihr die Spannkraft ihrer Haut nach: Ihr leichtes Roll-Lid am rechten Auge hatte immer sich weiter eingerollt, und ständige Anti-Entzündungssalben sind auf Dauer nicht ratsam, zumal sie bei Tiffy seit einger Zeit nichts mehr brachten. Also wieder zu Peter Söhl, um das zu operieren.

Sie hatte aber noch ein weit heftigeres Problem duch ihre immer loser werdende Haut: Ihr Bauchfell hing unglücklicherweise so weit nach unten, dass es als Falte eng an ihrer "Schnalle" (Jägersprache) anlag. Sie hatte dadurch dort eine offene, münzgroße Wundstelle, die sich trotz aller Pflege von Susanne über Wochen nicht geschlossen hatte. Alle Salben kamen nicht dagegen an, zumal der Urin jedesmal die Stelle wieder neu reizte.

Es blieb nur eine Operation als Hilfe übrig: Popo-Lifting

Von Schenkel zu Schenkel wurde über den Popo halbmondförmig ein Schnitt gezogen - und bauchseitig um die "Schnalle" herum auch - und so viel Haut entfernt, dass beim Zusammenziehenziehen der Haut die "Schnalle" wieder (wie bei einer jungen Hündin :-) freilag. Jetzt konnte die offene Stelle heilen! Und das Fell wächst (jahreszeitlich bedingt) rasant schnell nach.

Tiffy hatte auch seit einiger Zeit Mundgeruch - also wurde das Maul inspiziert und gleich zwei entzündete Backenzähne gezogen.

Sie lag lange in wohldosierter Narkose, aber kam uns beim Abholen schon wieder straks entgegen. Im Auto schlief sie und wimmerte etwas, aber es waren keine Schmerzenslaute, es war narkosebedingt. Ein paar Stunden dauert es, bis die Narkosestoffe alle abgebaut sind.

Susanne erzählte, dass sich Muffin zuhause so wunderbar zurückhielt, Tiffy nicht störte und nicht bedrängte, als hätte sie alles verstanden. Vielleicht hat sie es ja auch: Tiffy roch bestimmt anders, eben näch Ärzten und Medizin. Und sie war ja auch dabei gewesen, als Tiffy in die Praxis gebracht und viele Stunden später wieder abgeholt wurde. Und Tiffy selbst trug ihren Halskragen und ihren Body mit Gelassenheit und Geduld.


Sonntag, April 17, 2016

"Hexen"-Haar

und Vorsicht bei "Hexen"-Warzen


Unser Kosmo hatte, seit über einem Jahr schon, eine unauffällige Warze an einer Lefze und eine an der Seite zum Vorderbein. Sie vergrößerten sich nicht, also taten wir nichts.

Dann aber beschloß Alex Schnabel Anfang April Stanley eine Warze in einer Augenfalte, weil diese seit ein paar Monaten größer geworden war, von unserem Bulldogspezialisten Peter Söhl entfernen zu lassen.

Und wie richtig: Sie entpuppte sich im Labor als Sarkom; aber in einem so frühen Stadium, dass es noch nicht getreut haben konnte. Welches Glück :-)

Alex´ Erfahrung warnte mich, also ließ ich gleich anschließend Kosmo seine zwei Warzen entfernen.

Bei der Gelegenheit wurde auch sein Gebiß saniert, das heißt ein Wackel-Backenhahn wurde ihm gezogen. Die Warzen waren nur Warzen, wie das Labor feststellte - aber man weiß ja nie, wie sie sich solche "Hexen-Warzen" entwickeln können...

Da wir bei Hexenattributen sind : Kosmo wächst seit Jahren, immer wieder an der gleichen Stelle, ein richtig langes, borstiges Hexenhaar. Wir lachen darüber und staunen: Vom Wesen her würde es eher zu Frieda passen, meint Stu ;-).


Montag, Februar 15, 2016

"Face Lifting" kann medizinisch nötig sein

Quelle: Mail Online (Feb. 6, 2016)


Bulldog Franks Haut ist so schlaff, er mußte ein neues Gesicht bekommen, damit er atmen kann und richtig sehen.

Frank hatte eine lange Liste von medizinischen Problemen einschließlich Geschwüren auf seinen Augäpfeln Sein besorgter Besitzer hatte ihn als Erwachsenen angenommen und brachte ihn zu Tierärzten. Der 4-jährige ist Opfer unverantwortlicher Zucht. Er musste operiert werden in der "Blue Cross Tierklinik" in Südwest-London.

Emmeline Macedo, stellvertretende Stationsleitung bei der "Blue Cross Tierklinik" in Süd-West-London, sagte: "Er ist ein schöner, heller und intelligenter Hund, und wir waren lebhaft bemüht ihm so viel zu helfen, wie wir konnten."

"Zuerst gab ihm unser Team Antibiotika und Steroide für seine Haut und Medikamente für die Augen. Unter Vollnarkose wurde er dann operiert, um seine Atemwege weiter zu öffnen." Er hatte auch die riesigen Hautfalte auf seinem Gesicht, die wurde entfernt, damit er richtig sehen kann. Emmeline fügt an: "Frank erholte sich sehr gut von beiden Operationen und wurde weiter an seinen Augen, der Haut und den Ohren behandelt. "Er wird diese Behandlung wahrscheinlich den Rest seines Lebens brauchen, aber seine Lebensqualität hat sich sicherlich verbessert, und er kann viel leichter atmen." Der Hund ist jetzt auf dem Weg der Besserung, aber er wird vielleicht in Zukunft eine weitere Operation an seinen Atemwegen brauchen.

Die englische Bulldogge ist seit langem als Rasse bekannt, die gesundheitliche Probleme hat, einschließlich Schwierigkeiten zu Fuß, Atmung, Paarung und Geburt. Einige Experten argumentieren, dass die Zucht verboten werden sollte, weil die Lebensqualität des Hundes beeinträchtigt wird.

Ein von der RSPCA in Auftrag gegebener Bericht über das Problem steht: "Die meisten Hunderassen sind ursprünglich für die Erfüllung besonderer nützliche Zwecke oder Funktionen ausgewählt und gezüchtet worden. "Deshalb wählten die Menschen jene Hunde für die Zucht aus, die für die verschiedenen Rollen, die von ihnen verlangt wurden, am besten geeignet waren. Die verschiedene Arten Hund wurden lange Zeit für bestimmte Arbeiten ausgewählt, aber Fitness, Tüchtig- und Nützlichkeit blieben Prioritäten. Dann, in der jüngsten Vergangenheit, wurde der Hund ein beliebtes Hobby."

Im Bericht von Dr. Nicola Rooney und Dr. David Sargan wird festgestellt, dass bestimmte äußere Eigenschaften von Züchtern zum Auswahlkriterium für die Zucht wurden, ohne dabei der Gesundheit und dem Wohlbefinden ausreichende Aufmerksamkeit zu schenken.


Dienstag, Januar 12, 2016

Haarausfall -

und andere haarige Angelegenheiten ;-)


Das Thema Haare ist beim Bulldog aber nicht ein ZUVIEL davon, sondern eher ein ZUWENIG. Haarausfall wird in der Regel nach dem Ausschlußverfahren dianostiziert:

  • Parasiten ? Wenn ja: entsprechend behandeln. Siehe dazu Beitrag vom 3. Juli 2014: "Die Parasiten des Hundes". Wenn nein:
  • Organstörung von Leber, Niere ? Wenn ja: entsprechend behandeln. Wenn nein:
  • Hormonstörungen von Schilddrüse oder Geschlechtsdrüsen ? Wenn ja: entsprechend behandeln. Wenn nein, dann bleibt als Diagnose
  • unspezifischer Haarausfall

    • Solche systemische Störungen sind immer am besten homöopatisch zu behandeln. Da viele Tierärzte sich in der Homöopathie nicht auskennen, verordnen sie dann in der Regel eine Kortison-Behandlung, und die hilft oft nicht einmal wirklich.

    • Dabei geht es homöopatisch viel einfacher, und auch noch ohne Nebenwirkungen: Eine 10-Spritzen-Kur mit "Cutis Compositum" (von HEEL) hilft dann fast immer :-) Mehr und Genaueres dazu können Sie im Archiv (Link Inhaltsverzeichnis) nachlesen.
    • Stress kann beim Hund auch zu unspezifischem Haarausfall führen. Manche Herrchen/Frauchen stressen ihre Hunde, ohne es zu wissen, durch mangelnde Führung, mangelnde Beschäftigung oder mangelnde Bewegung. Ich empfehle immer, wenn sonst nichts hilft, einen Hundetherapeuten hinzu zu ziehen, der die Hund-Mensch-Kommunikation genau unter die Lupe nimmt, Schwachstellen - oder Stressquellen - heraus findet und korrigieren hilft.

    Zöpfe, Rasierkunst und sowas wie ein Kardinals-Hut ;-)

    Unten: Nachdem ich bei Frieda nur auf Unwillen stieß, bewies Kosmo einmal mehr, wie brav er zum Fotografieren stillhalten kann, auch wenn ich um ihn herum hampele :-)

    Bei Frisuren und anderen Kopfbedeckungen gibt es einfach alles :-)


    Sonntag, Oktober 19, 2014

    Kurznachrichten aus der Wissenschaft


    Auch Hunde sind scharfsichtig!
    Quelle: ScienceDaily (March 5, 2014)

    Augen-Forscher der University of Pennsylvania entdeckten, dass Hunde eine Fläche in ihrer Netzhaut haben, die stark der menschlichen Fovea ähnelt. Sie ist der Ort der schärfsten Sichtigkeit, der Ort von dem aus fokussiert wird.

    Bislang wurde angenommen, dass nur Primaten solch eine Netzhautstelle haben. Die Entdeckung dieser Netzhautzone hoher Sehzapfendichte bei Hunden führt zu einer Revision unserer bisherigen Annahmen über deren Sehvermögen. MRT-Untersuchungen zeigen, dass an dieser Netzhautstelle eine Sehzapfendichte - wie bei den Primaten - von mehr als 120.000 Zellen pro Quadratmillimeter herrscht. "Es könnte sogar sein, dass einige Rassen eine besonders hohe Dichte von Zellen haben und deshalb als Arbeitshunde für besondere Aufgaben, die High-Level-Sicht-Funktion erfordern, eingesetzt werden können."

    Die Makula-Degeneration ist ein vererbbarer, genetisch bedingter Zellverlust in, oder in der Nähe, dieses speziellen Netzhautbereichs. Warum dieser Netzhautbereich dafür besonders anfällig ist, muß erst noch erforscht werden.

    Menschen mit Makula-Degeneration erleiden einen dramatischen Sehkraftverlust. Die Forscher fanden heraus, dass dieser Krankheitsprozess bei Hunden sehr ähnlich verläuft. Aus menschlicher Sicht ist es vorteilhaft aufgrund der Ähnlichkeit dieser Erbkrankheit bei Hunden und Menschen neue Behandlungen bei Hunden testen zu können.


    "Gefährliche Hunde" - Rassenlisten verfehlen Wirkung
    Quelle: ScienceDaily (July 4, 2014)

    In 1991 wurde in England ein politisch motiviertes Gesetz über "Gefährliche Hunde" (Dangerous Dogs Act 1991) eingeführt. Es stufte u.a. bestimmte Rassen als "gefährlich" ein, obwohl ein statistischer Nachweis nie geführt wurde.

    Jetzt hat R. Orritt, eine Forscherin der Universität Lincoln, festgestellt, daß auch über die letzten zwei Jahrzehnte keine Daten für eine solide Statistik gesammelt wurde. Die bisherigen - auf Rassen basierten Gesetze - haben jedoch zu KEINEM Rückgang der Hundebisse insgesamt geführt. Orritt vermutet, daß die Variationsbreite der Bissaggressivität innerhalb eine Rasse größer sei, als die zwischen verschiedenen Rassen. Einen statistischen Test legte sie aber im Bericht nicht vor. Orritt plädiert deshalb - als Maßnahme zu Reduzierung der Anzahl von Hundebissen - für eine individuelle Risiko-Analyse, die auch die Hunde-Besitzer einschliesst. Übrigens, Orritt studiert Psychologie, nicht Tiermedizin, nebenbei gemerkt.


    Wölfe empfinden Empathie
    Quelle: ScienceDaily (Aug. 27, 2014)

    In einer Studie der Universität Tokyo wurde bei Wölfen der Zusammenhang zwischen 'Ansteckendem Gähnen' und Empathie untersucht. Die Stärke der sozialen Bindung eines Rudelmitgliedes zum gähnenden Wolf beeinflußt positiv die Häufigkeit seines 'angesteckten' Gähnens.

    Zusätzlich zeigten weibliche Wölfe eine schnellere Reaktionszeit als die männlichen für 'angestecktes' Gähnen gegenüber gähnenden Rudelmitgliedern, mit denen sie sich eng verbunden fühlen. Dies deutet darauf hin, dass Weibchen stärker auf die ausgesendeten soziale Reize reagieren. Laut den Autoren können diese Ergebnisse erste Hinweise darauf liefern, dass 'Ansteckendes Gähnen' sich bei Wölfen auf ein Einfühlungsvermögen bezieht. Sie schlagen vor davon auszugehen, dass Grundbausteine der Empathie in einem breiteren Spektrum von Arten, als bisher angenommen, vorhanden sein könnten.

    Teamleiterin Teresa Romero fügte hinzu: "... ansteckendes Gähnen scheint ein häufiges, ererbtes Merkmal bei Säugetieren zu sein, das eine emotionale Bindung zwischen Individuen offenbart." (Siehe Beitrag vom 9. November 1013 zu 'Ansteckendes Gähnen' bei Hunden und Kindern)


    Montag, September 15, 2014

    Glückliche Muffin dank neuer Möglichkeiten

    in der Juckreiztherapie


    Muffin Nas´ Allergie bekam ihr Tierarzt zuhause nicht in den Griff, also beschlossen Susanne und Frank deswegen mit ihr zum TGZ Söhl in Lichtenau zu fahren.

    Susanne Nas schreibt:"Nach Ostern war Muffins Allergie auf dem Höhepunkt, die Augen waren blutunterlaufen und entzündet. Sie hatte Schuppen im Fell (Juckreitz) und offene Pickel unter dem Kinn, auch die Pfötcheninnenseiten waren knall rot.

    Dann waren wir bei Peter Söhl in der Sprechstunde, er hat einen Allergietest gemacht mit folgendem Ergebniss: Muffin ist allergisch auf (Pollen) Gräser, Wildkräuter und Milben.

    Wir haben das neue Medikament "apoquel" bekommen und eine tolle Salbe für die entzündeten Augen. Am nächsten Tag ging es Muffin sichtlich besser, sie bekam zu dem Zeitpunkt eine Tagesdosis von 4 Tabletten. Nach 10 Tagen wurde die Dosierung halbiert, nach weiteren 10 Tagen wurde dann auf 1 Tablette reduziert. Diese Dosierung bekommt Muffin immer noch, ganz ohne Nebenwirkungen!!!

    Leider ist "apoquel" dieses Jahr wegen hoher Nachfrage nicht mehr lieferbar, erst 2015 sind die Tabletten wieder verfügbar.... das heißt warten..... wir haben noch 20 Stück...... aber jetzt kommt ja erstmal der Herbst und der Winter......"

    Als alle vier Nas zum erneuten "apoquel"-Abholen wieder in Lichtenau waren, traf ich sie im "Tiergesundheitszentrum Söhl". Ich freute mich sehr darüber, dass die geschwollenen und geröteten Hautstellen bei Muffin sich normalisiert hatten! Es war nichts mehr von einer Reizung zu sehen. Das Gewebe hatte sich sozusagen durch dieses Mittel völlig beruhigt.

    Muffin wurden diesmal von TA Dirk Koch behandelt. Ich bat ihn zur Information für unsere Leser über Apoquel etwas zu schreiben. Danke dafür! Sein Artikel:


    Neue Möglichkeiten in der Juckreiztherapie

    Ein neues Medikament mit dem Namen Apoquel eröffnet den Hunden mit atopischer Dermatitis und allergischem Juckreiz eine völlig neue Behandlungsmöglichkeit. Früher waren die Therapiemöglichkeiten begrenzt auf die Gabe von Prednisolon /Kortison, welche doch insbesondere bei Langzeitgabe schwere Nebenwirkungen für die Tiere haben. Zu den wichtigsten Nebenwirkungen zählen eine Leberverfettung, viel Trinken und dadurch viel Urinieren, zudem ein ungewöhnlich gesteigerter Appetit und eine Stammfettsucht. Es verschlechtert sich meist das Haarkleid, wobei die Haut dünn und unelastisch wird und Haare leicht ausfallen.

    Die 2. bisher zur Verfügung stehende Möglichkeit ist das Medikament Atopica mit dem Wirkstoff Cyclosporin A, welches das Immunsystem unterdrückt, die Nebenwirkungen sind etwas milder, vorwiegend im Bereich des Verdauungstraktes mit Erbrechen lokalisiert. Meist sind die hohen Medikamentenkosten auf Dauer hier limitierend gewesen.

    Mit Apoquel steht uns jetzt ein extra für den Hund entwickeltes Medikament zur Verfügung, welches erst zu Beginn diesen Jahres auf dem deutschen Markt eingeführt worden ist. Es handelt sich um einen " Januskinase-Inhibitor" der über zwei unterschiedlichen Wirkmechanismen den Juckreiz-Kratz-Zyklus unterbricht. Zum einen wird im Bereich der Nerven die Juckreizweiterleitung zum Gehirn unterbrochen, zum anderen in Zellen der Haut die Produktion bestimmter Zytokine gehemmt, welche sonst juckreizauslösend und entzündungsfördernd wirken könnten.

    Im Praxiseinsatz hat sich das Medikament bereits sehr gut bewährt. Es zeigt eine sehr gute Verträglichkeit bei den Patienten, zudem ist eine Reduktion des Juckreizes bereits wenige Stunden nach Tabletteneingabe sehr deutlich bemerkbar.

    Trotzdem ist es mir ein sehr wichtiges Anliegen, dass dieses Medikament nicht die Diagnostik bei juckenden Hauterkrankungen ersetzt. Viele Hunde mit Juckreiz können nach entsprechender Diagnose und Therapie komplett vom Juckreiz befreit - demnach also von der Grunderkrankung geheilt werden, ohne dass auf Dauer Apoquel verabreicht werden muss. Beispiele hierfür sind die Sarkoptesmilben-Infestation (Räude), die mit sehr starkem Juckreiz einhergeht und mit entsprechenden Antiparasitika gut behandelt werden kann.

    Ein weiteres Beispiel kann die Floh-Allergische _Dermatitis sein, (FAD), bei der die Hunde allergisch auf den Flohspeichel reagieren. Es ist hier angezeigt eine regelm. Flohprophylaxe mit Präparaten aus Ihrer Tierarztpraxis durchzuführen um einen Flohbefall zu verhindern. Die Gabe von Apoquel würde hier nur das Symptom Juckreiz bekämpfen, nicht die Ursache.

    Es bedeutet also jeder Hund mit Juckreiz sollte einer ausführlichen Untersuchung bei einem Tierarzt unterzogen werden.

    Dazu gehört eine Anamnese (Vorbericht) evtl. auch inklusive Futternamnese, die Erfassung der Ausbreitung, Stärke und Art des Juckreizes und evtl. Haut- und Haarveränderungen. Dann erfolgt häufig eine mikroskop. Untersuchung von Hautgeschabseln, Haarproben oder Abklatschpräparaten von den vorher gefundenen Hautveränderungen. Je nach gewonnenen Erkenntnissen der diagnostischen Tests wird dann ein auf da Tier individuell angepasstes Behandlungskonzept erstellt. Es werden medizinische Shampoos, Fettsäurepräparate, Antiparasitika, Antibiotika, Medikamente gegen Pilzinfektionen und viele viele mehr eingesetzt werden, und ganz bestimmt auch Apoquel, wenn starker Juckreiz vorliegt.

    Denn einen großen Vorteil hat das Apoquel, es kann auch bei starkem Juckreiz eingesetzt werden ohne eine weitergehende Diagnostik, die vielleicht auch einige Tage später erfolgt, zu verfälschen. Ganz im Gegenteil zum Kortison, welches häufig die weitergehende Diagnostik stark verfälscht, teilweise sogar für Wochen unmöglich macht.
    © Dirk Koch


    Sonntag, September 7, 2014

    Heute berichtet Gastbloggerin Zsuzsa Feldenkirchen

    Sherlock´s Besuch

    und die Wimpern-OP in Lichtenau :-)


    25. 8. 2014: Sherlock's OP-Termin (Siehe Beitrag vom 12. August 2014) war auf Montag, den 18ten August festgelegt, dass hieß Start von Ungarn nach Deutschland am Samstag, da ich die Reise mit einem Zwischenstop geplant habe. Die Reise war problemlos, Sherlock fährt leidenschaftlich gerne Auto (auch in der Transportbox), und trotz des grossen Ferien-Rückreiseverkehrs hatten wir keine grossen Staus.

    Ankunft in Lichtenau-Atteln am Sonntag Nachmittag, wo wir bei Frau Agnes Laumann in ihrer Ferienwohnung Morgentau logiert haben, sehr empfehlenswert auch für Urlauber, Wanderer und Co. Nach einem aufregenden Erkundungsspaziergang (Sherlock sah erstmalig in seinem Leben Kühe, Häuser und Gärten ohne Zäune, wo er aber trotzdem nicht hin- und reingehen darf) machten wir es uns bequem in unserem Feriendomizil.

    Am Montag holte uns dann Cornelia ab, und wir fuhren nach kurzem Spaziergang nach Lichteanu ins Tiergesundheitszentrum zu Doktor Peter Söhl. Sherlock hat keine Angst vor Ärzten, mit unseren versteht er sich prima, er ist sowieso ein idealer Patient, was er auch diesmal bewiesen hat: bei der Routine-Voruntersuchungen auf dem Tisch "schlief" er ganz einfach in der Händen der Schwester ein.

    Ergänzung von Cornelia:
    Ich möchte hier unbedingt etwas einfügen, über etwas berichten, das ich vorher noch NIE erlebt habe!

    Sherlock saß auf dem Untersuchungstisch und die Tierkrankenschwester Anne hielt den Arm um ihn. Sie begann sanft seinen Kopf zu streicheln. In genau dem Augenblick ließ er seinen Körper auf den Tisch und seinen Kopf in Annes Arm sacken! Er schloß die Augen und fiel in eine Streichelnarkose! Zsuzsa streichelte nun mit. Aus diesem Trance-Zustand wachte er erst auf, als das sanfte und leichte Kopfstreicheln endete.... Vertrauen total!

    Dann war es soweit, auf Wiedersehen und bitte nach 13 Uhr anrufen. Ein bisschen war es mir doch schon mulmig im Bauch, außer Impfungen und Wimpernzupfen war noch nie was Ernsthaftes mit ihm, und außerdem musste ich ihn noch nie allein beim Arzt zurücklassen.

    Aber die Zeit unter Cornelias "Fittichen" verging schnell, und wir konnten ihn abholen. Die OP war kein Problem gewesen, allerdings war die Zahl der zu entfernenden Augenwimpern schokierend, je 25 Stück an den Oberliedern und so um die 10 an den unteren.

    Als ich ihn wiedersah taumelte er noch ein bisschen nach der Narkose, aber er war schon voll auf den Beinchen. Bei den allgemeinen Untersuchungen unter Narkose hatte Doktor Söhl festgestellt, dass sein rechtes Ohr entzündet ist, es wurde ausgespüllt und behandelt. Sonst ist alles in Ordnung mit ihm, auch das Gaumensegel, ein perfekter Bulldog eben, ganz unser Stolz (danke Oma Frieda!)

    Doktor Söhl erklärte mir, was ich mit ihm in den nächsten Tagen zu tun habe (Augen salben, Ohren tropfen usw), und der für mich auch sehr wichtige Satz: wenn er nicht stark seine Augen reibt, dann barucht er keinen Kragen zu tragen. Juhhhheee! Und in der Tat, er musste bis heute gar keinen Kragen haben, und ich hoffe es bleibt auch so, bis die OP-Wunden vollkommen geheilt sind. Nochmals ein Dankeschön an Doktor Söhl und sein Team, es hat sich wirklich gelohnt soweit zu reisen.

    Am OP-Nachmittag hat er dann zuerst einmal ausgiebig geschlafen, geschlafen, geschlafen, und am Abend ging der Hund von Welt ins Restaurant. Dazu muss ich aber ein bischen ausführlicher sein. Fortsetzung folgt im nächsten Beitrag.

    Nachbetreuung der Laser-Operation an den Augenlidern

    Sherlocks Augen zwei Wochen noch der Lidoperation: man sieht nichts mehr davon :-)


    Donnerstag, Juli 3, 2014

    Die Parasiten des Hundes,

    insbesondere die Zecken


    Jetzt ist nicht nur Zeckenzeit (siehe Beiträge vom 25. Mai 13 und vom 11. April 10), auch andere Parasiten erfreuen sich des Sommers.... deshalb dieser Buchtipp: "Gefahren für Hund und Halter"

    Kurzbeschreibung bei Amazon: "Dieses Buch wendet sich an interessierte Hundebesitzer und Hundeliebhaber. Anhand von Farbabbildungen, Schemata, Tafeln, einfachen Bestimmungsschlüsseln etc. werden die Früherkennung eines Parasitenbefalls, die Bekämpfungs- und die Vorsichtsmaßnahmen zur Selbsthilfe dargestellt. Der Text ist allgemeinverständlich und amüsant gestaltet."

    Der Autor Prof. Heiz Mehlhorn ist u.a. der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie, also ein wirklicher Fachmann. Sein Buch ist gut strukturiert, wie das Inhaltsverzeichnis zeigt, von dem ich unten nur die Oberpunkte wiedergebe:

    1. Was ist ein Parasit und wann suche ich nach Parasiten?
    2. Wo suche ich nach Parasiten?
    3. Wie kann sich mein Hund infizieren?
    4. Wie schütze ich meine Familie und meinen Hund vor Parasiten?
    5. Welche Parasiten gibt es?
    6. Schema für Wurmkuren

    Im Buch ist auch eine Übersichts-Tabelle der Parasiten, die eine Erkrankung des Menschen bewirken können, und auf welchem Wege eine Übertragung erfolgt.

    Jeder Parasit wird nach folgendem Schema besprochen:

    1. Geografische Verbreitung
    2. Artmerkmale und Entwicklung
    3. Befallsmodus und übertragene Erreger
    4. Anzeichen des Befalls
    5. Infektionsgefhr für den Menschen
    6. Diagnosemöglichkeiten
    7. Vorbeugung
    8. Bekämpfungsmaßnahmen

    Dies ist ein preiswertes Taschenbuch (ISBN 3-540-55350-9), das eine knappe, aber sehr informative Übersicht über die verschiedensten Arten von Hunde-Parasiten gibt.


    Auch Kokosöl hilft gegen die Zeckenplage

    Zecken übertragen immer mehr Krankheiten, und zur Zeit sind sie wegen des warmen Winters besonders aktiv und gefährlich.

    Kein Zeckenmittel ist für jeden Hund gleich verträglich oder wirkt gleich stark. Ein gewisses "Ausprobieren" ist deshalb oft nötig. Und kein Mittel gibt 100%igen Schutz. Nach jedem Spaziergang ist deshalb ein Absuchen des Hundes nach Zecken wichtig, siehe auch HIER!

    Unter den chemischen Mitteln gegen Hautparasiten hat nach allgemeiner Erfahrung "Advantix" die größte Wirkung gegen Zecken und gegen Mücken, "Frontline" soll besonders wirksam gegen Flöhe sein.

    Martina Stolp schreibt uns über ihre gute Erfahrung mit einem Naturmittel gegen Zecken - dem Kokosöl.

    Hallo Cornelia, ich benutze Kokosöl für Kaskades und es wirkt... wir sind jetzt schon 1 Woche zeckenfrei :-) ... Vielleicht ist das ein Thema für den Blog. hab dir den Text mal angehangen. Kaskades sendet dir ein Küsschen :-) LG, Martina

    "Bisher haben wir sie zugegebenermaßen ja auch fast nur für unsere Pina Colada und zum Kochen verwendet, die Kokosnuss hat neben ihrer generell gesundheitsfördernden und karibisch wohlschmeckenden Funktion aber auch eine ganz andere Wirkung: Kokos wirkt gegen Zecken. Dabei spielt weniger die Nuss selbst eine Rolle, sondern die darin reichlich enthaltene Laurinsäure, eine Fettsäure, die bei der Kokosnuss den Hauptanteil ihres Gesamt-Fettgehalts ausmacht, und die für Zecken und andere lästige Insekten schon in kleinster Dosis abstoßend wirken...." Link zum weiteren Text HIER !


    Mittwoch, Mai 28, 2014

    Hilfe gegen Pickel und Geschwüre


    Die so üblen Zwischenzehengeschwüre kommen meinem Eindruck nach bei Bulldogs inzwischen etwas seltener vor. Ich erkläre mir das so:

    Dieser chronische, immer wiederkehrende Entzündungszustand ist meistens durch Staphylokken bedingt. Um Gewissheit zu erlangen sollte man die Entzündung darauf untersuchen lassen. Antibiotika oder Operationen helfen nur kurzfristig oder gar nicht, wenn eine genetische Abwehrschwäche gegen diese Bakterien vorliegt. Diese spezielle - sowie andere - Immunsystemschwächen gehen einher mit jahrzehntelanger Linien-Inzucht. Da die hohen Risiken dieser Zuchtform inzwischen kein "Geheimtipp" mehr sind, legen Züchter zunehmend Wert auf Nicht-Verwandtenpaarungen. Ich vermute dies ist mit ein Grund für die meinem Eindruck nach etwas rückläufige Häufigkeit dieser Erkrankung. Ich selbst hatte mit diesem Problem bei unserer Alma (1981 - 1994) zu tun.

    In den letzten paar Wochen riefen nun wieder einmal einige Bulldogger wegen dieser Zwischengezehengeschwüre und wegen Pickeln am Kinn ratsuchend an. Deshalb gehe ich noch einmal auf dieses Problem ein:

    Hygiene: Die Unterseite der Pfoten von Hunden, die zu Zwischenzehengeschwüren neigen, müssen regelmäßig gewaschen und die schwarzen Punkte (sie sehen aus wie bei Akne des Menschen) nach einem Bad in heißer Seifenlauge ausgedrückt werden. Dieses Bad macht die Haut so weich, dass die Talgansammlungen mit ihrem festen, schwarzen Oberflächenende schon auf leichten Druck herauskommen. Bleibt der Talg im Gewebe, eitert das ganze Umfeld ein, und die Masse erzwingt sich schließlich einen Ausgang nach oben durch die dünnere Haut zwischen den Zehen.

    Systemischen Erkrankungen, wie z.B. Abwehrschwächen durch ein genetisch defizitäres Immunsystem, begegnet man erfolgreich mit homöopatischen Medikamenten.

    Gegen Staphylokokken-Infektionen zwischen den Zehen, am Kinn oder auch großflächig z.B. am Rücken helfen hervorragend Kuren mit:

    Heel Staphylococcus Nosoden Injeele (10 Ampullen)

    Heel Cutis Compositum N Ampullen (10 Ampullen)

    Anwendung: beide Mittel sowie Spritzen und Nadeln (Kanülen) können in jeder Apotheke bestellt werden. Jeweils eine Ampulle von beiden Mitteln in eine Spritze aufziehen. Dann mit einer dünnen Nadel unter das Nackenfell spritzen. Diese Spritze an 2 (bei schweren Fällen an 3) Tagen hinereinander geben. Dann die nächste Spritze nach 2 Tagen, die nächste nach 3 Tagen usw., bis alle verbraucht sind. Diese Kur alle 5 bis 6 Monate wiederholen, um ein Wiederaufflammen der Entzündungen zu vermeiden.

    -

    Muffin hatte hatte auch Zwischenzehen-Geschwüre, die nach der Kur verschwunden waren. Nach einigen Monaten entwickelte sie Pickel am Kinn.

    Ihr Frauchen Susanne Nas schreibt:

    "... Wir haben gestern bei Muffin die ersten Injektionen gesetzt und heute sind die "Pickel" schon sichtbar besser und die Augen nicht mehr so knallrot. Liebe Grüße aus Herdecke, Susanne, Frank und die Mädels!!!"

    Eine Woche später: "Hallo Cornelia,... Man kann den Pickeln beim Abheilen zusehen, auch andere kleine Stellen heilen gut ab. Die Augen produzieren seit gestern kaum noch gelben Schleim (ist ein bischen ekelig...), rot sind sie aber immer noch....ich hoffe das das noch besser wird. Ich finde sie ist auch "besser drauf"......... noch ein Bürobild...... Lg Susanne


    Montag, Oktober 28, 2013

    Das für Ekzeme verantwortliche Gen

    wurde identifiziert

    Quelle: ScienceDaily (Mai. 9, 2012)


    Ein Gen der Hunde, welches verantwortlich für Neurodermitis (endogene Ekzeme) ist, wurde von Wissenschaftlern um Professor Kerstin Lindblad-Toh, Uppsala Universität und Åke Hedhammar, SLU Schweden, identifiziert.

    Dies Gen kodiert ein Protein namens plakophilin 2, welches entscheidend für die Bildung und das ordnungsgemäße Funktionieren der Hautstruktur ist, und welches auf eine anomale Hautbarriere als potentiellem Risikofaktor für Neurodermitis hindeutet. Einzelheiten erscheinen in der Open-Access-Zeitschrift PLoS Genetics.

    Die atopische Dermatitis (oder Ekzem) ist eine entzündliche, nicht ansteckende rezidivierende Hauterkrankung, an der etwa 10-30 % der menschlichen Bevölkerung leiden. Nicht nur Menschen, auch etwa 3-10 % der Hunde sind ebenfalls betroffen.

    Die Haut eines Patienten mit atopischer Dermatitis wird leicht durch verschiedene Allergene wie bestimmte Arten von Lebensmitteln, Pollen oder Hausstaubmilben irritiert. Solche Irritationen verursachen sehr starken Juckreiz, Kratzen, Rötungen und schuppige Haut, was anfällig für bakterielle- und Pilzinfektionen macht.

    Bis dato ist trotz vieler wissenschaftlicher Bemühungen wenig über die Genetik der Erkrankung bekannt. In der Studie der Forscher von der Universität Uppsala, SLU und Broad Institute, werden DNA-Proben von einer großen Gruppe von Deutschen Schäferhunden mit atopischer Dermatitis mit der DNA von gesunden Hunden verglichen, um das spezifische, für diese Krankheit verantwortliche DNA-Segment zu erkennen. "Mit Hilfe der Hundebesitzer wir haben es geschafft, eine einzigartige Kombination von DNA-Proben von kranken und gesunden Hunden zu sammeln, die uns einen Einblick in die Genetik der atopischer Dermatitis gewinnen ließ", sagt Katarina Tengvall, Uppsala University.

    Reinrassige Hunde wurden wegen bestimmter Gestaltmerkmale - über mehrere Generationen - zur Zucht ausgewählt. Diese Selektion führte zu einer unbeabsichtigten Erhöhung bestimmter Krankheits-Risiko-Genen bei diesen Rassen.

    Darüber hinaus erleichtert die Architektur der Hunde-DNA, die Segmente, welche diese Krankheits-Risiko-Gene tragen, zu lokalisieren. Dies half den Forschern die Genetik der atopischen Dermatitis zu erkennen. Sie fanden eine für die atopischen Dermatitis verantwortliche Gen-Region (Gen PKP-2), wo das Protein Plakophilin-2, welches für die Bildung und Aufrechterhaltung der ordnungsgemäßen Hautstruktur beteiligt ist, codiert wird.

    "Die Feststellung, dass bestimmte Varianten des PKP-2-Gen das Risiko der Krankheits-Entwicklung erhöhen kann, eröffnet neue Möglichkeiten für das Verständnis des Krankheits-Mechanismus der Neurodermitis," fährt Katarina Tengvall fort. Diese Ergebnisse werden nicht nur zu einem besseren Verständnis der Krankheit, sondern langfristig auch die zu besseren Behandlungsstrategien führen. Es eröffnet sich auch die Möglichkeiten genetische Tests für diese Krankheit zu entwickeln."

    "Unsere Studie legt nahe, dass plakophilin-2 und eine intakte Hautbarriere wichtig sind, um atopische Dermatitis zu vermeiden", sagt Kerstin Lindblad-Toh, Professor an der Universität Uppsala und Direktor SciLifeLab Uppsala. "Ein weiteres an der Hautbarriere beteiligtes Gen wurde vor Kurzem mit der menschliche Neurodermitis in Verbindung gebracht. Das betont die Ähnlichkeit zwischen Hunden- und Menschen-Neurodermitis", so Kerstin Lindblad-Toh.


    Samstag, Mai 25, 2013

    Unterdosierung bei Anti-Zecken-Mitteln

    führt zu Wirkungslosigkeit


    Zecken können das ganze Jahr Hunde befallen, ganz besonders aber in den Monaten März bis November.
    Zu lange Dosierungsintervalle der Anti-Zeckenmittel führen zu Wirkungslosigkeit!
    -

    Science Daily, 23. April 13: Eine umfassende Studie von Georg Duscher und Kollegen, Veterinärmedizinische Universität Wien, zur Zeckengefahr erschien in der Online-Zeitschrift Parasites & Vectors. Und in einem Artikel, auch bei Parasites & Vectors veröffentlicht, berichten Michael Leschnik und Kollegen über ihre Tests zur Wirksamkeit der gesamten Anti-Zecken Maßnahmen zur Verhinderung von durch Zecken übertragene Infektionen bei Hunden.

    In Mitteleuropa übertragen Zecken diese Krankheiten:

    Die Wissenschaftler entdeckten leider, dass die Zecken pro Tag an Tieren, die mit einem Anti-Milben/Zecken-Mittel behandelt wurden, nicht signifikant niedriger war als bei unbehandelten Tieren.
    Durch die Analyse von Blutproben war Michael Leschnik zudem in der Lage zu zeigen, dass mehr als die Hälfte der 90 Hunde der Studie mit einem oder mehreren der Erreger während der Studiendauer infiziert worden waren.

    Die Studien-Ergebnisse deuten darauf hin, dass Besitzer viel mehr darauf achten sollten, die Dosierungs-Anweisungen der Hersteller zu befolgen.

    Leschnik wies darauf hin, dass "die schlechte Leistung der Medikamente in unserer Studie dadurch verursacht sein kann, dass viele Besitzer die Mittel unterdosieren: sie geben die Spot-on Medikamente erst nach dem Auffinden von Zecken und nicht oft genug. Der Wirkungsgrad ist unter Laborbedingungen viel höher, also sollten wir versuchen, das Bewußtsein der Eigentümer dafür zu sensibiliesieren, dass die Produkte in ihrer Häufigkeit korrekt angewendet werden müssen."


    Sonntag, September 23, 2012

    Heute informiert Gastbloggerin Anke Teloudis

    Allergie und Desensibilisierung


    Mein Hund ist allergisch… na und? Das ist unser IST-Stand - zum Glück, aber anfangs hat Chilli's Allergie gegen fast Alles außer Futter uns Kopfzerbrechen gemacht.

    Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere noch daran, dass Chilli als Hundekind übermäßig auf einen WESPENSTICH reagiert hat… (siehe Blogbeitrag vom 18. Oktober 2007) das war offensichtlich die "Initialzündung" für ihr Immunsystem!

    Jeder kennt es, dass der Hund sich mal kratzt… vielleicht hat er sich "Untermieter" eingefangen? Wenn das Kratzen aber trotz Behandlung nicht aufhört, und das Fell dünner wird - dann läuten die Alarmglocken im Kopf: sind da etwa Milben??? Was könnte das Immunsystem geschwächt haben? Also folgt der schnelle Besuch beim Tierarzt - nur, bei Chilli waren trotz Hautgeschabsel an verschiedenen Stellen absolut nirgendwo Milben zu finden.

    Das Labor sollte dann zusätzlich zum normalen "großen Blutbild" die Schilddrüsenwerte überprüfen, denn auch eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann zu Juckreiz und Haarausfall führen. Nein - die Schilddrüse arbeitete vorbildlich, die übrigen Ergebnisse zeigten einen kerngesunden Hund…. Nur 1 Wert lag etwas über der Norm: die eosiniphilen Granulozyten!

    Das kann völlig harmlose Ursachen haben… Flohbefall, eine fällige Entwurmung z.B., aber es kann auch ein Hinweis auf eine Allergie sein. Diesem Hinweis wollten wir folgen und wurden prompt (mehr als) fündig! Im ersten Allergen-Bestimmungsschritt wurden die "Gruppen" genannt: Bäume, Gräser, Kräuter, Milben und Insektengifte.

    Wie kann man ein Lebewesen davor schützen? Gar nicht, denn diese Stoffe befinden sich überall in unserer Umgebung! Man kann nur versuchen, irgendwie und möglichst gut mit dieser Allergie zu leben. Ein wichtiger (und für Chilli richtiger) Schritt dahin ist die spezifische Immuntherapie, früher Desensibilisierung genannt. Dazu werden die einzelnen Allergene bestimmt (Chilli ist gegen alle Bäume außer Pappel allergisch), und es wird im Labor ein exakt passendes Mittel hergestellt.

    Anfangs bekam Chilli jede Woche eine Injektion, wobei die Dosis gesteigert wird, um das Immunsystem langsam davon zu "überzeugen", dass da nichts zu bekämpfen ist ;) Später erweitern sich die Intervalle auf (heute) 8 Wochen.

    In der Anfangszeit muss man mit Überreaktionen des Immunsystems rechnen und sollte deshalb ein Notfall-Medikament im Haus haben. Wir hatten dazu ein Prednisolon Zäpfchen, das nie gebraucht wurde.

    Chilli ist nun seit 2 Jahren in der Immuntherapie - es geht ihr gut - das Fell ist dicht und schön, der Juckreiz ist vollkommen verschwunden, und wenn mal eine Ameise beisst oder eine Mücke sticht reagiert sie wie jeder andere Hund… mit kleiner Rötung und kurzzeitigem Juckreiz.

    Auch wenn das Verfahren aufwendig und nicht billig ist… es hat sich für Chilli (und unser Nervenkostüm) mehr als gelohnt: Allergien scheinen leider ein immer häufigeres Problem bei Hunden (und Katzen) zu sein.

    Mancher macht es sich dabei sehr einfach und schiebt die Ursache auf die mehr - oder weniger gute Zucht unserer Rassehunde. Dem kann ich aus der Erfahrung mit vielen Mischlingen aus dem griechischen Tierschutz nur widersprechen.

    Diese Hunde (oft Mischlinge aus Mischlingen) leiden, wenn ihr Immunsystem nicht durch Infektionskrankheiten herabgesetzt ist, genau so häufig an Allergien wie unsere Rassehunde. Die Ursache muss also anderswo gesucht werden….. vielleicht in unserer Umwelt?


    Mittwoch, Januar 25, 2012

    Homöopathische Therapie-Erfolge gegen

    multiresistente Keime


    Immer wieder kommen Anfragen bei uns an, wie man chronische Zwischenzehen-Geschwüre beim Hund behandeln sollte. Ich habe schon häufiger darüber informiert, wie man im Thematischen Inhaltsverzeichnis (siehe Referenzspalte) nachsehen kann. Vor einiger Zeit gab mir nun unser Tierarzt Peter Söhl einen Bericht über neue Behandlungsmöglichkeiten aus dem Magazin "Biologische Tiermedizin". Darauf möchte ich kurz eingehen.

    Der Hund war, außer diesem Zwischenzehen-Geschwür, völlig gesund. Es wurden mehrere Bakterienstämme im Geschwür festgestellt, von denen sich der Pseudomonas-Stamm als multiresistent erwies. Auch die 4wöchige Gabe hochdosierter, spezieller Antibiotika-Kombinationen, die bei multiresistenten Stämmen noch erfolgreich sein kann, blieb bei dieser Hündin erfolglos.

    Der betroffene Zeh wurde daraufhin amputiert. Zwei Wochen nach dieser Operation entzündete sich die Wunde erneut mit dem gleichen multiresistenten Pseudomonas-Stamm. Jetzt wurde die Antibiose komplett abgesetzt und statt dessen ein biologisches (homöopatisches) Behandlungskonzept nach diesem Muster verordnet.

    Die Auswahl der homöopatischen Präparate erfolgte individuell für diesen Fall. Schon nach 10 Tagen zeigten sich keine Entzündungsanzeichen mehr. Sicherheitshalber wurde die Behandlung noch einige Wochen weiter durchgeführt und dann ausgeschlichen.

    Die Autoren empfehlen, mit einer homöopathischen Behandlung multiresistenter Keime schon paralell zur Behandlung mit allopathischen Mitteln (z.B. Antibiotika) zu beginnen.


    Montag, Dezember 12, 2011

    Heute Erfahrungen von Gastbloggerin Alexandra Bombek

    Allergie, Fellprobleme und dazu

    die Tierärzte....


    Vor zwei Jahren etwa bekam Stanley kleine kahle Stellen im Fell, die kamen und gingen wieder, daher machte ich mir keine großen Sorgen. Es könnte ja alles mögliche sein... vielleicht mal Stress... oder eine Reaktion auf´s Wasser, da Stanley immer so gerne schwimmt... und der erste Tierarzt sagte mir: "Das haben die Bulldoggen schon mal im Sommer."

    Im Winter wurde es auch echt besser... und im Sommer darauf wurde es schlimmer als im Jahr zuvor, so dass wir eine Hautabschabung machen ließen, die nichts ergeben hat, daher bekamen wir nur Tabletten für den Fellaufbau.

    Es wurde aber nicht besser, auch zum Winter hin nicht... also sind wir zum Tierazt Nr.2, und da sagte man "das ist eindeutig eine bakterielle Hautentzündung."

    Also machten wir 3 Monate lang eine Kur mit Antibiotika, was zunächst auch half. Als wir die Tabletten abgesetzt haben, wurde es erneut schlimmer, und ich sollte wieder Antibiotika geben... allerdings halfen sie dies zweite mal nicht mehr wirklich, so dass ich damit aufhörte und beschloß das Futter zu wechseln.

    Ich ließ mich von einem Futterhändler und Züchter beraten und versuchte ein gutes Futter, was nur aus Hirsch und Reis bestand, ohne Getreide und den ganzen Mist. Hirsch wäre wohl für Hunde mit Fellproblemen gut verträglich, da Hirsch keine Allergien verursacht. Das Fell wurde zeitweise besser, dann kam aber der Rückfall... also brauchten wir erneut einen neuen Tierarzt.

    Tierarzt Nr.3 machte ebenfals eine Hautabschabung. Es wurde auf Milben und Pilze getestet... wieder ohne Befund. Stanleys Fell wurde aber immer schlimmer, auch seine Ohren waren mitlerweile betroffen, dick geschwollen und entzündet, und mir fiel auf, dass er dadurch schlecht hörte. Was Stanley ja auch einschränkte... er bekam nicht mehr mit, dass Besuch kam, da er die Klingel nicht hörte, und er ist schreckhafter geworden.

    Ich also wieder mit Stanley zum Tierarzt, und dieses mal bekam Stanley Kortison für seine Ohren, ist ja ganz einfach (Ironie)... aber nach der Ursache wollte irgendwie niemand mehr suchen. Da habe ich einfach bestimmt, dass ich eine Blutabnahme wünsche, und dass ein Allergietest gemacht werden soll.

    Das Ergebnis kam 3 Tage später, und ich erfuhr, dass Stanley allergisch auf Hirsch reagiert... dann sagte mir der Tierarzt, ich sollte bitte die nächsten 10 Tage nur Pferdefleisch, und das roh, füttern.

    Gesagt, getan... Stanley bekam das teure Pferdefleisch... nur wurde sein Fell nicht besser, sondern nach meinem Gefühl eher schlechter... mittlerweile hatte er schon richtig große kahle Stellen, die dazu auch noch juckten, die Haut war gerötet und wund. Na ja wenigstens wurden seine Ohren durch das Kortison etwas besser. (Ironie)

    Irgendwann bekam ich Post vom Labor, welches den Allergietest gemacht hatte, einen Allergiepass für Stanley. Ich war sehr überrascht, dass dort stand Stanley wäre auch auf Pferdfleisch allergisch... und da wunderte ich mich, dass es ihm nicht besser ging. Ich habe mich nicht nur gewundert, sondern war mächtig stinkig auf diesen Tierarzt... der hatte sich zweimal den Laborbefund durch gelesen und mir trotzdem Pferdefleisch empohlen!

    Auf meine Nachfrage, warum er mir Pferdefleisch empohlen habe, da er doch im Labor-Bericht lesen konnte, dass Stanley auch darauf allergisch sei, erhielt ich die Antwort, "weil er auf Pferdefleisch nicht so stark reagiert wie auf Hirsch." "Aber entschuldigen Sie mal, es gibt doch auch Rind, Geflügel und Fisch?! Das verträgt Stanley dem Bericht nach ohne Probleme!"....

    Manchmal glaube ich, die Tierärzte spulen nur eine Punkteliste ab!!! Nach dem Motto: Pferd verträgt fast jeder Hund... also muss Stanley das auch vertragen. Gedanken werden sich keine gemacht.... Was soll ich sagen, dieser Tierarzt, verdient an mir kein Geld mehr.

    Ich habe mir jetzt meinen eigenen Futterplan gemacht (wer braucht schon Tierärte dafür) und das Futter erneut umgestellt. Stanley bekommt jetzt nur noch Rohfleisch vom Rind und Geflügel... das machen wir jetzt sein ca. 7 Wochen, und in den letzten 2 Wochen konnte man fast zusehen, wie sein Fell nachgewachsen ist... die kahlen Stellen sind nicht wiederkommen, und sein neues Fell ist ganz weich und glänzend. Und auch seine Ohren jucken nicht mehr. Wir hoffen sehr, dass es so bleibt, und dass wir diese schlimme Zeit hinter uns gelassen haben.

    Ich muss mich auch bei einer Freundin, die Heilpraktikerin ist, bedanken. Sie hat mir mit ein paar wichtigen Tipps geholfen. Auch hat sie mir ein tolles Buch empfohlen, wo genau diese Problematik mit den Tierärzten aufgegriffen wird. Es wäre toll gewesen, wenn ich das Buch: "Hunde würden länger leben, wenn ..." schon früher gehabt hätte... dann wäre uns vielleicht viel erspart geblieben; noch ein Vergleich "vorher - nachher"!

    Es wird immer nur mit Medikamenten gearbeitet, der Hundeorganismus wird durcheinander gebracht und viel Geld auf Kosten der Tiere verdient... aber keiner will sich mit der Ursachenfoschung beschäftigen... nur die Symtome werden behandelt. Das finde ich schade. Ich möchte nicht alle Tierärzte schlecht reden, aber ich habe mein Vertrauen aufgrund dieser Ereignisse verloren.

    Danke für´s Lesen... vielleicht hilft meine Erfahrung anderen weiter. Liebe Grüße und bleibt gesund, Alexandra und Sir Stanley

    15. Dezember 2011: Tipp von Jürgen Sauer

    Hallo Frau Savory!
    Bei derartigen Fellproblemen hilft in der Regel immer die Gabe von Biotin. Ich empfehle eine entsprechende Kur und die Besitzerin wird nach wenigen Wochen eine vollständige Besserung feststellen. Es handelt sich hier nicht um ein bulldog-spezifisches Problem. Ich habe bei einer anderen molossoiden Rasse mit Biotin die besten Erfahrungen gemacht. Biotin kann in Tabletten oder durch Pulver verabreicht werden. Zu beziehen über die Fa. Grau.
    Freundliche Grüße und Frohe Weihnachten, Jürgen Sauer


    Samstag, November 12, 2011

    Homöopatische Therapie-Erfolge

    bei Haarausfall der kastrierten Hündin


    Kastrierte Hündinnen erleiden häufiger einen Haarausfall ausschließlich an den Flanken. Unkastrierte Hündinnen zeigen dies Symptom (oft auch weitergehenden Haarausfall) durch eine spezielle Hormonsituation nach Geburten.

    Bei kastrierten Hündinnen läßt "Ovarium compositum" in kurzer Zeit das Fell an den Flanken nachwachsen.

    Bei den unkastrierten Hündinnen wächst das Haar - nach dem Ende des Säugens - von alleine nach: die Eierstöcke (und die Hypophyse) produzieren die dazu nötigen Hormone erneut.

    Die kastrierte Hündin hat keine Eierstöcke mehr. Deshalb kann ihr Hormonspiegel in einen Zustand, ähnlich wie nach dem Werfen, "umkippen" und so verharren. Es gibt ein hochwirksames homöopathisches Kombinationsmittel dagegen:

    "Ovarium compositum" Ampullen von Heel.

    Unsere Alma litt nach ihrer Kastration an diesem Haarausfall. Ich spritzte ihr das Mittel über 2 Wochen (in ausschleichender Dosierung) unter ihr Nackenfell. Schon nach 3 Tagen begannen die Härchen wieder zu sprießen :-). Erst ein paar Jahre später zeigte sie dies Symptom erneut. Die gleiche Behandlung brachte den gleichen Erfolg.

    Man muß die Ampullen nicht unbedingt spritzen, man kann die Flüssigkeit darin auch ins Maul geben. Die Mundschleimhaut absorbiert das Mittel. Die Wirkung soll diegleiche sein.


    Samstag, Oktober 29, 2011

    Heute Mails von Gastbloggerin Doris Ehrenstein

    Erfolgssalbe bei Faltenentzündungen

    und Warnung vor Süßstoff


    9. Oktober 2011: Hallo Cornelia,
    wie Du weißt, hat Willie seit einem halben Jahr entzündete Gesichtsfalten. Sogar die Lider waren dadurch rot und haarlos geworden. Vom Tierarzt bekam ich verschiedene Antibiotika. Er ging von einer Staphylokokken-Infektion aus. Nachdem die Antibiotika alle waren, begann jedesmal nach einer Woche die Infektion erneut aufzuflammen.

    Dann begegnete ich im Dorf unserem Buschdoktor, Doc Yates. Wir unterhielten uns mal wieder über Hunde, er hat einen Old English Sheepdog (übrigens seinen 4.) Ich erzählte ihm, dass ich Probleme habe mit Hautinfektion in Willies Gesicht, da die Falten sehr tief sind. Er gab mir diese Salbe und erklärte mir, wie erfolgreich sie bei sehr fetten Leuten angewendet wird: unter der Brust und und unter den Bauchfalten, wo keine Luft dran kommt. Er meinte, es wäre ein Versuch wert, da in Willies Gesichtsfalten auch keine Luft dran kommt. Dann seien gewöhnlich Hefepilze die Primärursache. Staphylokokken-Infektionen kämen erst sekundär dazu.

    Nun, das Ergebnis ist verblüffend. Nach 3 Anwendungen (sehr dünn in die Falte cremen) war alles ok. Seit dem trockne ich nur die Falten morgens und auch abends. Willie mach keinen "Kopfstand" mehr, da es nicht mehr juckt. Vielleicht gibt es diese Creme auch in Deutschland, oder eine ähnliche mit den gleichen Wirkstoffen - deshalb dieser Tipp.

    Diese Bilder habe ich heute Nachmittag gemacht - mein kurzer Spaziergang zum Cabin und zurück. Euch allen liebe Grüße, Doris


    19. Oktober 2011: Klaus Steigler (Ehemann von Doris) schickte uns diesen Link zu einem Artikel, in dem aufgelistet ist, welche Nahrungsmittel für Hunde giftig sind.

    Rosinen, Schokolade usw. kennen wir wohl alle als für Hunde unverträglich - und in höherer Dosis als lebensgefährdend.

    Was vielleicht nicht alle wissen: Der Lebensmittel-Süßstoff "Xylitol" ist ebenfalls für Hunde giftig!

    "Xylitol" läßt bei Hunden den Insulinspiegel hochschnellen und sie können dadurch an Unterzuckerung sterben! Nebenwirkungen können außerdem sein: Erbrechen, Durchfall, Gelbsucht, Koordinationsprobleme, Schlaganfall, Lethargie. Danke Klaus für diesen Hinweis!


    Dienstag, April 26, 2011

    Heute empfiehlt uns Gastbloggerin Anke Teloudis

    Zecken-Vorsorge !


    Alle Jahre wieder... ... ... Zecken !

    Auch wenn wir es Alle längst wissen, im Alltag geht das Bewusstsein für die Gefahren, die durch Zeckenbisse drohen, leicht unter. Deshalb "alle Jahre wieder" unsere Bitte, die Vorsorge gegen Zeckenbisse Rot im Kalender zu markieren.

    -

    In den letzten Jahren verbreitet sich in Deutschland die Auwaldzecke, sie ist im Vergleich zum einfachen Holzbock recht einfach an ihrem "Muster" zu erkennen. Ein großer Teil dieser Zecken überträgt die sogenannte Hundemalaria, die BABESIOSE. Eine ernste Erkrankung, die unbehandelt oft tödlich verläuft.

    Das Verbreitungsgebiet dieser Zecke war bereits 2005 erschreckend groß... ... heute muss man von einer Verdoppelung ihres Vorkommens ausgehen.

    Sicherheit, weil man nicht in den dargestellten Bereichen wohnt, gibt es nicht! Einzig Vorbeugung kann unsere Hunde - und uns - wirksam schützen. Hat sich doch einmal eine Auwaldzecke festgebissen: bitte Datum notieren, falls es in der Folge zu Krankheitszeichen /Unwohlsein des Hundes kommt, erleichtert das die Diagnosefindung sehr.

    Mehr über Diagnose und Behandlung der Babesiose: HIER! und HIER!

    C.S.D.: Eine ergänzende Anmerkung:
    Das beliebte und bekannte Mittel zur Floh- und Zeckenvorsorge "Frontline" ist nach Aussage unseres Tiergesundheitszentrums Söhl gegen Zecken so gut wie nicht mehr wirksam, da diese weitgehend immun dagegen geworden sind. Als das z.Z. wirksamstes "Spot on Mittel" wird "Advantix" genannt.
    -


    Donnerstag, Oktober 14, 2010

    Zwei Bücher über

    Allergien (und andere Hautprobleme)


    Meine Bulldogs haben zwar keine Allergien, da ich aber dieser Problematik immer häufiger im Leser-Umfeld dieses Blogs begegne, kaufte ich dies Buch - und habe es nicht bereut:

    "Allergien beim Hund", Kosmos Verlag, 16,95 Euro

  • Das Inhaltsverzeichnis zeigt, wie thematisch umfassend die Tierärztin und Hundezüchterin Dr. Vera Biber das Problem "Allergien" erklärt und Hilfe bietet.
  • Besonders die so bedeutenden Zusammenhänge zwischen dem Immunsystem und unserer allgemeinen, mit immer mehr künstlichen Stoffen belasteten Umwelt - auf die der Organismus genetisch nicht vorbereitet ist - werden beschrieben und erklärt.
  • Neben diagnostischen und therapeutischen Methoden widmet Dr. Biber dem Futter große Aufmerksamkeit, sowohl in vorbeugender Hinsicht als auch in heilender. Neu war für mich, dass manche Verhaltens- und Nervenauffälligkeiten, z.B. Aggression und Epilepsie, eine allergische Reaktion des Gehirns auf künstliche Zusatzstoffe im Futter sein können! In solchen Fällen konnte oft allein eine Futterumstellung helfen, wie Dr. Biber aus ihrer Praxisarbeit berichtet.
    (Zu Futterumstellung bei Allergien ganz allgemein siehe auch Beitrag von Chrissi Probst vom 10.1.09)
  • Kurzbeschreibung des Verlages: Juckreiz, Haarausfall oder Futterunverträglichkeit - Mensch und Tier leiden gleichermaßen, wenn der Hund allergisch reagiert. Die erfahrene Tierärztin Dr. Vera Biber hilft, Allergien - und mögliche Zusammenhänge mit Verhaltensproblemen - ganzheitlich zu verstehen und nachhaltig zu heilen. Auslöser erkennen und vermeiden. Allergien natürlich behandeln. Vorbeugen durch gesunde Lebensweise. Extra: Mit Testbogen zur Ermittlung des Allergie-Risikos.

    Dies Buch las ich in einem durch, weil die doch recht komplexen Zusammenhänge, in denen Allergien eine traurige Rolle spielen, einfach spannend und auf den Punkt gebracht beschrieben sind. Man lernt Möglichkeiten der Diagnostik und der Therapie kennen und verstehen. Gefallen hat mir zudem der kurzweilige, lockere Schreibstil von Dr. Biber.

    Gesamtbeurteilung: Sehr empfehlenswert !!


    Da das oben empfohlene Buch mein Interesse an verständlichen medizinischen Infos über Hautkrankheiten ganz allgemein geweckt hatte, kaufte ich mir ein zweites zum Thema:

    "Hautkrankheiten und Allergien beim Hund", 7,95 Euro

    Eine wichtige Aussage über ein Buch bekommt man von der Inhaltsangabe, so auch von diesem Büchlein aus dem Müller Rüschikon Verlag.

    Dieses kleine Buch (95 Seiten) ist sehr tabellarisch aufgebaut, es hat ein bißchen Mini-Lexikon-Charakter, das aber bezüglich der Anzahl der angesprochenen Hautkrankheiten ziemlich umfassend.

    Hat ein Hund unklare, oft entzündliche Hautprobleme, so kann dem wegen der vielen Bilder von Hauterkrankungen auf die Spur gekommen werden. Knapp werden jeweils die Symptome und die eventuell möglichen Behandlungen genannt - allerdings keine naturkundlichen. Dabei sind gerade bei Hautproblemen die homöopathischen Mittel oft die einzig wirksamen... Bei Allergien wird als Therapie leider nur Kortison genannt, und dass man eben die allergie-auslösenden Stoffe meiden soll.

    Es gefällt mir, dass im Buch rassetypische Dispositionen für Hautkrankheiten genannt werden. Auf die genannten Krankheiten wird im Buch auch eingegangen. Allerdings fehlt mir in diesem Zusammenhang ein Stichwort-Index.

    "Bulldoggen: Atopie, bakterielle Infektion, Zyklische Follikel-Dysplasie, Demodikose, Schilddrüsen-Unterfunktion, Hefeinfektion, Granulom, Mastzellentumor."

    Gesamtbeurteilung:
    Nur für Hundehalter zu empfehlen, deren Hund unter unklaren Hautproblemen leidet. Ein kleines und preisgünstiges Nachschlagewerk für an diagnostischer Veterinärmedizin Interessierte.


    Samstag, August 8, 2009

    Dritte Zähne


    Dritte - eigene! - Zähne kommen in der Natur gelegentlich als spontane Mutation vor :

    Berta Ehrenstein ist jetzt 6 Jahre alt. Als junger Hund hatte sie wundervoll korrekte untere Vorderzähnchen: wie beim Wolf mit "dem Linieal gezogen". Seit nunmehr einem Jahr verschieben sich diese Zähnchen zur Mitte hin. Doris meinte zunächst, das läge wohl am vielen Kauknotenziehen.... Dann fielen die seitlichen Vorderzähnchen aus. Und dann waren sie wieder da.....

    Bertas Arzt stellte fest: sie bekommt die 3. eigenen unteren Schneidezähnchen!!

    Die Vorderzähnchen außen links und rechts sind schon die Dritten! Und die restlichen drei alten (siehe verlinktes Bild) - auf einen Knubbel zusammengedrückten Vorderzähnchen - haben schon die neuen Keimlinge unter sich und werden - durch deren Druck nach oben - auch noch ausfallen und ersetzt werden !!!

    Übrigens gibt es dieses Phänomen auch bei Menschen:
    Einem entfernten Vetter von mir mußten als Vierzehnjährigem alle Vorderzähne gezogen werden, da von unten ein neuer, dritter Satz Zähne nachwuchs und die zweiten nach außen drückte, sodass er den Mund gar nicht mehr richtig schließen konnte. Diese dritten Zähne verlor er später durch einen Reitunfall.... ein 4. Satz wuchs nicht mehr nach...


    Sonntag, Mai 24, 2009

    Zähne, Zähnchen - und Haare auf diesen ;-)


    Unsere Wilma mußte einen Backenzahn gezogen bekommen, da der wegen Platzmangel quer stand und entzündet war. Dabei entdeckten wir, dass sie Haare, nein BORSTEN auf den Zähnen hatte! Da diese sie aber nicht belästigten, ließen wir sie wo sie waren... (Es gibt wohl nichts, was es nicht gibt :-))

    Nun zu den Bulldogzähnen allgemein:

    Der Standard (in Klammer: geplante Änderungen) verlangt:
    Kiefer breit, (gestrichen: massiv) und kantig. Der Unterkiefer überragt vorn (neu: etwas) den Oberkiefer und ist (neu: ein wenig) aufgebogen. Kiefer breit und kantig, mit sechs kleinen Schneidezähnen in gerader Linie zwischen den weit auseinander stehenden Fangzähnen. Zähne gross und kräftig, bei geschlossenem Fang nicht sichtbar. Von vorne gesehen steht der Unterkiefer direkt unter dem Oberkiefer und verläuft parallel zu ihm.

    Wir sehen, über die Anzahl der Zähne wird im aktuellen Standard nicht mehr gesprochen, und das hat seinen Grund : Nahezu kein Bulldog hat heutzutage alle 4x4 Prämularen (vorderen Backenzähne) voll entwickelt, weil dazu zumindest im Oberkiefer gar kein Platz mehr ist. Und sehr viele Bulldogs haben wiederum im Oberkiefer mehr als 6 kleine Schneidezähne, weil dort mehr als genug Platz ist. Wenn Ihr Bulldog sogar "zwei Reihen" obere Schneidezähne hat, ist das heutzutage "ok".

    Anders im Standard von 1910 (nach dem Krieg von Otti Heermann herausgegeben) : "Die Backenzähne sollen groß und kräftig sein, die Fangzähne müssen weit auseinander stehen, die Schneidezähne zwischen den Fangzähnen sollen in einer geraden Linie stehen und alle Zähne sollen gesund und vollständig vorhanden sein."

    Die unteren 6 Schneidezähnchen sollten wie mit dem Lineal gezogen in einer geraden Reihe stehen - und nicht wie ein Löffelchen gerundet stehen; das finde auch ich wichtig um den quadratischen Eindruck des typischen Bulldog-Kopfes zu erhalten. Aber "nobody is perfect" :-)

    Manche Bulldogs habenmehr Vorbiß, als sein sollte, auch in Hinblick auf die Funktionsfähigkeit des Gebisses. Leider vererbt sich diese schlechte Veranlagung immer dominant!

    Der Standard-Vorbiß dagegen behindert noch nicht das "Zupacken". Viele Bulldogger lieben besonders die Fotos, auf denen beim Standard-Vorbiß gelegentlich ein Untereckzahn erscheint, wegen des dann trotzigen Charmes des Gesichtsausdrucks ;-)

    Alles über die Hundezähne ist gut HIER nachzulesen.


    Montag, November 3, 2008

    Tipps und eine Warnung bei der Behandlung von

    trockener Haut und schuppigem Fell


    Trockene, schuppige Haut und dünnes, brüchiges Fellhaar kann viele Ursachen haben:
    Falsche Ernährung, Schwächezustände, Allergien, Hormonstörungen, Erkrankung innerer Organe... Wirkt das unten genannten Spezial-Öl nicht nach etwa 1 bis 2 Wochen, dann sollte man seinen Bulldog ggf. fachärztlich untersuchen lassen.


    Aber zunächst eine Warnung vor Nerzölspray !

    Nerzöl macht das Fell glänzend und läßt es gesund aussehen. Deshalb ist es bei manchen Hundenhaltern beliebt. Hier der Hinweis, dass man es nie mit einem Spray auftragen sollte!

    "Wir kauften einen Spray zur Trockenreinigung der Hunde, der unter anderem auch Nerzöl enthielt. Nachdem wir das Produkt unter Befolgung der Gebrauchsanweisung etwa fünf Wochen lang benutzt hatten, begann unser Hund auf einmal Blut zu husten, zeigte aber keinerlei andere klinische Symptome.

    Eine Röntgenaufnahme erbrachte eine beidseitige, schwere und, wie es schien, zunehmende Schädigung der Lunge. Des weiteren wurde bei einer Untersuchung des Blutes das Vorhandensein anormaler Zellen und der Beginn einer Zerstörung des chemischen Gleichgewichten festgestellt. Die Tierärzte standen vor einem Rätsel. Erst an der Tierärztlichen Klinik der Universität von Pennsylvania USA stellte ein Lungenspezialist fest, daß der Schaden durch die Inhalation zerstäubter Nerzölpartikelchen entstanden war. Sekundär kamen dazu eine Lungenentzündung und eine Bakterieninfektion, welche die gesamte Lunge angegriffen hatten.

    Nach einwöchiger Behandlung war der Hund soweit wiederhergestellt, daß er nach Hause kommen konnte. Er genas in der Folge vollständig. Röntgenbilder und Blutproben zeigten absolut normale Verhältnisse. Der Name des Produktes ist unwesentlich, da mehrere führende Firmen ihren Sprays zur Trockenreinigung des Felles Nerzöl beifügen, dessen Inhalation ebenso schädlich für die Lungen der Menschen wie der Hunde sein kann." Dog World.

    Gute Öle als Nahrungsergänzungsmittel

    Wir machen mit unseren Bulldogs von Zeit zu Zeit eine Kur mit einer speziellen, wunderbar hautwirksamen Ölmischung (Maiskeimöl, Lachsöl, usw), die es bei Tierärzten (und über das Internet) zu kaufen gibt : "Dermafit Dog". Wir möchten solch eine gelegentliche Öl-Kur weiterempfehlen.


    Montag, Juni 16, 2008

    Zwischenzehengeschwüre


    Zwischenzehengeschwüre sind eine sehr üble und schmerzhafte Belastung, der kaum Herr zu werden ist. Sie kehren fast immer wieder zurück. Es gibt verschiedene Ursachen für diese Geschwüre, als häufigste wird allerdings eine ererbte Abwehrschwäche gegen bestimmte Bakterien angenommen.

    Ende 2007 bekam ich eine Mail, die ich nun zum Anlaß nehme, mich diesem Übel erneut in einem Beitrag zuzuwenden.

    "Sehr geehrte Frau Savory-Deermann,

    wir haben einen 2 Jahre alten englischen Bulldogrüden namens Bruno. Seit einigen Monaten macht er uns Sorgen. Am linken Fuss zwischen den beiden mittleren Zehen hatte er immer wieder einen Abzess.

    Wir sind mit ihm in die Tierklinik zum Arzt unseres Vertrauens. Antibiotika, Salben, Cortison brachten immer nur kurzzeitig Besserung. Vor ca. 5 Wochen wurde der Abzess dann operativ entfernt und eingeschickt. Es waren Kolibakterien. Er bekam noch ein Langzeitantibiotikum, 14 Tage Verband und Halskrause, da der Schnitt locker vernäht worden war. Enzyme wurden in den Schnitt gesteckt und alles war ok. Die Schwellung der Narbe ist schön zurück gegangen.

    Heute Morgen nun der Schreck. An der gleichen Stelle eine dicke Schwellung bläulich rot. Beim Gassi gehen ist sie dann leicht aufgeplatzt und helles Blut kam heraus. Wir sind in die Klinik. Auf Druck platze diese Blutblase auf. Es steckt nichts in der Wunde und es kam auch kein Eiter heraus. Enzyme in die Wunde, Betaisadonaverband, Antibiotikumspritze und für die nächsten 8 Tage täglich eine Antibiotikumtablette. Verbandwechsel ist für Mittwoch vorgesehen.

    Da ich im Internet beim Surfen nach Bulldogseiten auf Ihre Homepage gestossen bin und es den Anschein erweckt, dass Sie viel Erfahrung mit dieser Rasse haben, wende ich mich ratsuchend an Sie und hoffe auf einen Tipp, so dass es unserem Bruno und somit auch uns bald wieder gut geht. Zu unserem Haushalt gehören noch unser Mops Carlos und die beiden Hauskatzen Tinka und Garfield.
    Herzliche Grüße aus Bayern sendet Ihnen Barbara Kreitmeir"

    Meine Antwort

    Hallo Barbara,
    diese Zwischenzehen-Geschwüre sind übel. Unsere Alma (1981-1994) litt auch daran.

    Zunächst würde ich noch mal einen Abstrich machen lassen und auf alle vorhandenen Bakterien und deren Resistenzen untersuchen lassen. Diese Bakterienbesiedlungen sind nie stabil, besonders die Resistenzen können sich bei Antibiotikagaben schnell ändern. Dann entsprechend den Ergebnissen gezielt, eventuell auch eine Antibiotika-Kombination, geben.

    Ursache solcher Geschwüre können tiefsitzende Demodex-Milben sein. Auch darauf untersuchen lassen, das heißt aus der Tiefe der Pfotenhaut eine Probe entnehmen.

    Oft sind diese Zwischenzehengeschwüre allerdings eine genetisch bedingte Abwehrschwäche, speziell gegen Staphylokokken. Dann hilft eine Kur mit den homöopatischen Mitteln "Cutis Compositum" und "Staphylokokkus forte". Beide Mittel kann man in der Apotheke bestellen; Hersteller : HEEL. Sie werden subcutan gespritzt oder auch ins Maul geträufelt. Anfangs 3 Tage hintereinander jeweils eine Ampulle beider Mittel geben. Dann 1 Tag aussetzten, dann 2 Tage aussetzen usw. "Ausschleichen" wird das genannt. 10 Ampullen pro Mittel müßten erstmal für eine Kur reichen. Diese Kur muß aller Erfahrung nach jährlich wiederholt werden.

    Operationen bringen nur in seltenen Fällen Heilung. Die Entzündung kommt meist in der nächsten Talgdrüse wieder. Damit sind wir bei der Fußpflege. Oft sind verstopfte Talgdrüsen, in Kombination mit einer Abwehrschwäche, der Auslöser dieser Entzündungen. Sehen Sie sich die Füße von UNTEN an. Scharze Punkte, das sind verstopfte Talgdrüsen - wie bei Akne. Dann die Füße in heißem Seifenwasser baden, das weicht die Haut sehr ein. Die Talgdrüsen lassen sich dann leicht - von der Fußunterseite aus - ausdrücken.
    Also gute Besserung :-), Cornelia Savory

    Wichiger Link-Tipp von Sabine Kilgus:
    HIER !!! finden Sie umfassende Infos zu den verschiedenen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Zwischenzehengeschwüre.


    Brunos Pfotenzustand heute, nach einem halbem Jahr

    "Hallo Cornelia, die Pfoten sind viel besser geworden.
    Es gibt noch eine Stelle, die ab und zu aufgeht. Das schaut dann wie ein Pickel aus, der leicht aufplatzt, es kommt minimal Sekret raus, und ich gebe zusätzlich etwas Zinkpaste darauf und am nächsten Tag ist es wieder zu. Bruno bekommt Homöopathische Medikamente, die ihm helfen:
    Calcium carbonicum D 200 und Thuja D 30 (beides Globulis), Dosierung: 2x 10 Kugel pro Tag.

    Die Idee von Ihnen mit der Spritzkur habe ich auch noch im Hinterkopf. Ich wollte jetzt erst schauen, wie das mit den Globollis funktioniert und falls der Erfolg ausgeblieben wäre, hätte ich gleich zur Spritzkur gegriffen.

    Interessant wird es im Winter werden, wenn Salz und Nässe dazu kommen. Was ich im Winterausklang gemacht habe: von Schlecker die hauseigenen Abschminktücher mit Lotion zum Abwischen der Füsse genommen und über Nacht die Pfoten auch zwischen den Ballen ganz dick mit Vaseline eingecremt. Also Toi Toi Toi seit ca. 3 - 4 Monaten ist alles im grünen Bereich. Und seit den Globolis hat auch das viele Schlecken an den Zehen nachgelassen.
    Viele Grüße, Barbara"

    Wichtiger Hinweis zu "Calcium carbonicum" und "Thuja"

    Nach Rückfrage bei meiner auf Homöopathie spezialisierten Heilpraktikerin Stefanie Erhardt-Eich folgende Infos:

    Calcium carbonicum wirkt besonders auf Knochen und Haut und regt das Immunsystem an. Es ist auch indiziert bei "erblicher Veranlagung zu entzündlichen Reaktionen der Haut und der Schleimhäute." (L.P. Huijsen)
    Thuja ist ebenfalls hautwirksam und kann ggf. genetische (Fehl-)Programmierungen aufbrechen.

    Stefanie sagt: "Die oben genannte Dosierung ist sehr hoch und sollte unter keinen Umständen ohne Rücksprache mit einem im Homöopathie ausgebildeten Tierarzt in dieser Höhe gegeben werden, da die Wirkung bei dieser hohen Dosierung 'kippen' kann."


    Mittwoch, Februar 27, 2008

    Die trockene Bulldog-Nase


    Jede Haut - nicht nur die menschliche - trocknet mit dem Älterwerden früher oder später zunehmend aus. Menschen bekommen dadurch Falten, und der Bulldog (da er die Falten schon hat ;-)), bekommt eine vertrocknete Hornhaut-Nase.

    1. Bedeutung der Erbanlagen

    Wie schnell eine Haut altert, das hängt (wie auch beim Menschen) wesentlich von den Erbanlagen ab. Unsere Alma entwickelte erst mit 11 Jahren die typische trockene, blass-bräunliche Hornhaut-Nase, unsere Wilma schon mit 6 Jahren, und unser Kosmo wird sie bestimmt noch früher entwickeln, denn seine Nase ist sozusagen von Anbeginn ziemlich trocken und körnig. Friedas Nase dagegen ist ganz glatt, kaum gekörnt und glänzt wie Seide. Sie ist auch immer feucht. Frieda wird wegen ihrer glatten Nasen-Oberfläche vermulich (wie unsere Alma) lange jung aussehen :-)

    2. Bedeutung der Pflege

    Neben der geerbten Nasenhaut-Struktur spielt die Haut-Pflege - wie beim Menschen - eine große Rolle. Diese Nasenhautpflege übernimmt beim Bulldog in erster Linie seine Zunge!

    Frieda zum Beispiel hat eine fast endlos;-) lange Zunge, mit der sie sich oft und bis über die Oberkante hinaus ihr Näschen leckt, pflegt und geschmeidig hält. Da die Bulldognase (verglichen mit den Nasen anderer Rassen) zurückgesetzt ist, braucht es eine ziemlich lange Zunge (wie links bei Gloria gut erkennbar), um die Nase bis oben hin einzufeuchten. Kosmo hat die etwas kürzere Zunge seines Vaters geerbt und auch die körnige Nasenhautstruktur. Er braucht deshalb schon jetzt, mit 10 Monaten, alle paar Tage Nasenpflege mit feuchtigkeithaltender Salbe.

    Geeignet ist z.B. Vaseline. Manche Bulldogger nehmen auch Melkfett oder Bepanthen-Salbe. Aber den besten Tipp hat Rafaela Schuda auf Lager - siehe weiter unten. Ein alter Hund, wie unsere Wilma in ihren letzten Jahren, bekam ihre Nase bis zu 4mal täglich eingerieben, damit nicht immer wieder Risse bis ins tiefere Fleisch hinein entstanden, die dann auch etwas bluteten.

    3. Bedeutung der Umwelt

    Neben der Vererbung und der Haut-Pflege spielt noch das Klima eine Rolle. Lebt ein Bulldog in sehr trockenem Klima, dann verdunstet die Feuchtigkeit der Nasenhaut schneller, als sie auf Dauer nachgeliefert werden kann.

    So geht es z.B. den Bulldogs von Doris Ehrenstein im Alaska-Winter, denn ab -15 Grad Celsius ist kein einziges Wassermolekül mehr in der Luft. (Eine natürliche Gefrier-Trocknung, kann man sagen. Potty-Gänge dauern bei morgendlichen Temperaturen unter -20 Grad nur Sekunden ;-))

    Doris nahm bislang einfach Olivenöl, mit einem Backpinsel aufgetragen, für die Nasenpflege von (der widerstrebenden) Berta und (dem willigen) Tierfreund Willie.


    Doris mailte zu Rafaela Schuda´s Tipp : "nimm Kokos-Öl"

    Hallo Rafaela, danke für den Tip - über Cornelia - für die Nasen meiner Doggies. Heute habe ich erstmals Kokos-Öl drauf getan.

    Willie liebt es, er leckt und leckt. Berta wusste nicht, was es war, da es auch keinen Geruch hat, und so konnte ich sie überlisten.

    Den üblichen Kopfstand (nach jeder Nasenpflege) auf dem Sofa, um den "Nasen-Belag" am Polster wieder anzuwischen, veranstaltete sie aber trotzdem. Und Willie macht ihr alles nach - hier in seinem Bett :-)

    Also, ich denke es wird helfen. Aber die kleinste Dose, die ich hier bekommen konnte, ist 1000 mg. Na, da kann ich viele Nasen einreiben. Ich werde es auch zum Braten brauchen und auch für meine doch im Winter sehr trockene Haut; (nicht für meine Nase :-). Liebe Grüße, Doris

    Doris schrieb diese Mail vor circa 2 Monaten. Gestern sagte sie am Telefon, dank Kokosöl behielten Berta und Willie eine geschmeidig-schwarze, feuchte "Winter-Nase"!


    Montag, Februar 11, 2008

    Aufklärung statt Vorurteil : Fellfarbe "weiß"


    Im letzten Beitrag stelle sich die kleine 'SAT1-Bulldogge Lotte' in ihrer schneeweißen Pracht vor. Dies ist ein gegebener Anlass über die genetischen Hintergründe der Fellfarbe "weiß" zu informieren :

    Heute also etwas Aufklärung gegenüber dem auf Halbwissen beruhenden Vorurteil mancher Bulldogzüchter gegenüber dieser so feinen, weißen Fellfarbe.

    Meine allererste Bulldoge 'Ziska v.d. Eisenschmelz' war reinweiß und eine gute Zuchthündin (damaliger Zwinger "Cincinatti" von K. Wolfsjäger). Unser Kosmo stammt über seinen Vater James in der 9. Generation von ihr ab. Eine Nachkommin von Ziska und Ahnin von Kosmo war ebenfalls reinweiß: Abigail (3. Generation), auch sie eine sehr gute Zuchthündin, die zudem uralt wurde. Ich liebe die weißen Bulldoggen, da sich für mich wundervolle Erinnerungen damit verbinden.

    F. Krautwurst geht in seinem Buch "Praktische Genetik für Hundezüchter" (2002) sehr ausführlich auf die genetischen Bedingungen von Fellfarben ein. Sein Buch ist meine Haupt-Quelle über die Gen-Orte (auf der DNS) der Fellfarben.

    Eine vollständige Klärung der Fellfärbungen durch die Wissenschaft gibt es noch nicht. Man weiß aber inzwischen, dass mindestens 10 Gen-Orte, mit meist mehreren Genen besetzt, und jedes Gen wiederum mit jeweils 2 Informationsträgern (Allele genannt), die Fellfarbe und deren Körper-Verteilung in komplexer Wechselwirkung bestimmen!

    Es gibt einen Gen-Ort, "Locus C", mit besonderer Bedeutung für die Fellfarbe "weiß"; bitte HIER lesen!

    Bei reinweißen Bulldogs mit schwarzer Nase und dunklen Augen liegt demnach am "Gen-Ort C" die Gen-Kombination "C/d" vor, die mit Albinismus nichts zu hat, denn "C/d" sagt, dass das Gen "C", und damit die Enzyme, die das farbgebende Melanin bilden, vorhanden sind. Daher die schwarze Nase und dunklen Augen -)

    Diese reinweißen Bulldogs sind auch nicht taub oder sonstwie geschädigt, wie die Beschreibung des "Gen-Ort M" zeigt :

    Am "Locus M" sitz ein problematisches Gen, welches für ein spezielles Weiß bei einigen Rassen verantwortlich ist, auch "Merle-Faktor" (Marmorierungsfaktor) genannt. Der Bulldog ist der Literatur nach davon nicht betroffen.

    Bei diesen "marmorierten" Hunden wird ein Haar, welches durch "Locus C" als Farbhaar angelegt ist, durch dieses Merle-Gen wieder entfärbt, und zwar zu einer Zeit der fötalen Entwicklung, in der sich auch das "Neuralrohr" und damit der Gehörsinn entwickelt. Dieses Gen am "Lokus M" führt dann leider oft zu Gehörschäden. Das passiert aber nicht immer und nicht bei allen marmorierten Rassen. Warum das so ist, das weiß man noch nicht.
    Ich vermute inzwischen, dieses "manchmal ja - manchmal nein" hängt mit den Gen-Regulatoren zusammen, die auf der DNS zwischen den Genen sitzen und diese, je nach Botenstoff aus dem Körper selbst oder aus der Umwelt, "ein- oder ausschalten". Bei diesen Gen-Regulator-Prozessen steht die Forschung noch am Anfang.

    Man kann genetisch entfärbte weiße Fellpartien gut von naturweißen Fellpartien unterscheiden :
    Naturweiße Felle oder Fellpartien sind in sich durchgehend weiß. Durch das Merle-Gen entfärbte Felle oder Fellpartien zeigen dagegen mehr oder weniger viele einzelne weiße Haare innerhalb von Farbpartien.

    Ein weißer Hund (;-) ist somit auf Grund seiner Fellfarbe nicht krankheitsverdächtig!!!
    Ein Hund mit genetisch gebleichtem, weiß marmoriertem Fell kann es dagegen sein.
    Züchter, die den Unterschied zwischen diesen beiden "Weiß" nicht kennen oder erkennen, von denen würde ich die Finger beim Welpenkauf lassen : Das ist so, als würden Friseure den Unterschied zwischen Naturblondinen und per Chemie blondierten "Blondinen" nicht kennen...


    Reinweiß kommt selten vor ...

    ... weiß mit Markierungen, Forellenflecken usw. sehen wir beim Bulldog dagegen häufig. Was steckt genetisch hinter den Fellfärbungen?

    1. "Gen-Locus A" : Mehrere Gene an diesem "Gen-Ort A" bewirken sogenannte "Wildfärbungen", welche eine Tarnung für die jeweiligen Umwelt erzeugt.
    2. "Gen-Locus B" : An diesem "Gen-Ort B" sitzt ein einzelnes Gen, welches dominant die Fellfarbe schwarz und rezessiv die Fellfarbe braun erzeugt.
    3. "Gen-Locus C" : siehe oben.
    4. "Gen-Locus D" : Die Gene an diesem Gen-Ort sind verantwortlich für die Intensität von Pigmentierungen.
    5. "Gen-Locus E" : Die Gene an diesem Gen-Ort bewirken starke Ausdehnungen pigmentierter Fellzonen und eine dunkle Maske.
    6. "Gen-Locus G" : An diesem "Gen-Ort G" sitzt ein einzelnes Gen, welches dominant ein progressives Ergrauen bewirkt.
    7. "Gen-Locus M" : siehe oben.
    8. "Gen-Locus P" : An diesem "Gen-Ort P" sitzt ein einzelnes Gen, welches eine "rosa Augenausdünnung" bewirken kann.
    9. "Gen-Locus S" : Die Gene dieses "Gen-Ortes S" bewirken Scheckungen.
      Sie erzeugen die weißen Fellbereiche, die nicht mit den Albinos oder dem durch den Merle-Faktor ausgelösten Depigmentierungen im Zusammenhang stehen.
    10. "Gen-Locus T" : An diesem "Gen-Ort T" sitzt ein einzelnes Gen, welches, wenn dominant, für die sogenannten Tüpfelungen (Forellenflecke) verantwortlich ist.


    Ganz schön komplex, ...

    ... was uns die Wissenschaft inzwischen über Spielregeln der Vererbung mitteilen kann ;-) - wie wir an diesem einen Beispiel über Fellfarben schon erkennen können.

    Mit Mendel (1822-1884) und seiner Grundlagen-Forschung kommt man nur bei Merkmalen weiter, die ausschließlich durch ein einzelnes Gen bestimmt werden. Und auch dann nur, wenn das "Aus- und Einschalten" dieses Gens keiner Gen-Regulation durch den Körper selbst oder durch die Umwelt unterliegt. Und diese beiden Vorraussetzung bestehen nur bei verschwindend wenigen Merkmalen.

    Züchter, die heute noch behaupten, allein mit den Mendelschen Grundregeln und der Linien-Inzucht Gesundheit erzüchten zu können, ja die kommen mir vor wie Kinder, die sagen, mit den 4 Grundrechenarten (+-x:) eine Rakete zum Mond schießen zu können.

    Ich unterstütze nachdrücklich die Aufklärungsarbeit des VDH und der "Gesellschaft für Kynologische Forschung" bezüglich der Notwendigkeit, die neuen Erkenntnisse der Populationsgenetik zu nutzen, um die Hunderassen nicht weiter "kaputt zu züchten." Haupthindernis auf diesem Weg sind die kommerziellen Interessen so vieler Züchter, auch innerhalb des VDH ...


    Mittwoch, September 12, 2007

    Demodikose : Ausprägungen, Behandlungen

    und Konsequenzen für den Welpenkäufer


    Der "Notfall Cinderella" (BB-Beitrag 14. Juni von Börney) hat das Thema Demodikose hochgespült, deshalb gehe ich heute einmal etwas genauer darauf ein. Cinderella lebt übrigens seit Ende Juni glücklich bei einer Kölner Familie, und ihr holländischer Züchter hat alle Kosten ihrer Demodikose-Behandlung übernommen.


    Was ist eine Demodikose?


    Unter Demodikose versteht man den Befall mit Haarbalgmilben, früher einfach Räude genannt. Diese Milben leben in geringer Anzahl in der Haut jeden Hundes. Der Welpe bekommt sie in seinen ersten Lebenstagen von der Brusthaut seiner Mutter mit.
    Zum Massenbefall, Demodikose genannt, kommt es immer nur dann, wenn eine Schwächung des Immunsystems - genetisch oder sonstwie bedingt - vorliegt.


    Die Demodikose tritt in 3 Erscheinungsformen auf:

    1. Lokale Demodikose

      Darunter versteht man den örtlich begrenzten Befall bei jungen Hunden, der circa zwischen dem 4. und 6. Monat in Form von kleinen kahlen Stellen vorzugsweise im Hals-, Gesicht- und Brustbereich auftritt.

      Mögliche Ursachen :

      • Noch nicht voll entwickeltes Immunsystem bei Junghunden.
      • Temporäre Immunschwäche des Welpen, die weiter keine große Bedeutung hat: Lokale Demodikose als "Kinderkrankheit".
      • Umwelt-Stress im Welpenalter : Welpen aus Massenzuchten haben deshalb sehr häufig diese Krankheit, da sie in aller Regel Stress erleiden mußten (schlechte Haltung, minderwertiges Futter, zu frühe Trennung von Mutter und Geschwistern... usw.) Dieser Stress schwächt das Immunsystem und ermöglicht so den Ausbruch der Demodikose.
      • Zuchtfehler (z.B. Verengungen der Luftwege... usw), da diese Stress für den heranwachsenden Organismus des Hundes bedeutet kann, denn "Extremes" muß vom Körper kompensiert werden (z.B. erhöhte Herzfrequenz wegen Sauerstoffmangels bei zu enger Luftröhre... usw).
      • Vorliegen einer organischen Grunderkrankung, die das Immunsystem schwächt.
      • Vererbung : in einem "autosomal-rezessiven Erbgang wird eine spezifische Abwehrschwäche gegen diese Milben vererbt." (WUFF 9/07). Diese "Lokale Demodikose" generalisiert sich!!!

    2. Generalisierte Demodikose

      So nennt man den Befall mit diesen Milben, wenn diese sich so ausgebreitet haben, daß mehr als 5 Körperstellen davon befallen sind. Früher war dieser generalisierte Befall tödlich, heute gibt es wirksame Mittel dagegen. Trotzdem gibt es aber auch heute noch Fälle, die nie ausheilen. Es gilt die Regel : je jünger der Hund bei Behandlungsbeginn ist, um so aussichtsreicher ist die Behandlung!

      Nicht die Milben selbst sind übrigens die Gefahr für das Leben des Hundes, sondern ihre Ausscheidungen sind toxisch (giftig):

      Von den Milben wird u.A. eine Substanz in deren Serum produziert, welche zu einer generalisierten Unterdrückung der T-Zellen führt, welche Teil des Immunsystems sind (zellvermittelte Immunität). Behandelt man die Milben, normalisieren sich die T-Zellen wieder. (In über 90 % der Fälle schafft das der Körper bei der jugendlichen "Lokalen Demodikose" alleine.)
      Liegt dagegen ein genetisch bedingter Grund-Defekt der T-Zellen vor, wie oft bei der "Generalisierten Demodikose", dann ist die Stituation bedrohlich für den Hund.

      Eitrige oder juckende Hautausschläge an den befallenen Stellen sind bakterielle Sekundär-Infektionen, die mit Antibiotoka behandelt werden müssen.

    3. Mögliche Ursachen :

      • Vererbung : in einem "autosomal-rezessiven Erbgang wird eine spezifische Abwehrschwäche gegen diese Milben vererbt." (WUFF 9/07) Die Lokalisation des erblichen Defekts, der zur Generalisierten Demodikose führt, ist noch nicht abschließend geklärt, man vermutet ihn im Bereich der T- Zellen.
      • Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, z.B. Schilddrüsenstörungen, Tumore... usw.
      • Längere Behandlungen (z.B. gegen Allergien) mit Cortison, da Cortison das Immunsystem schwächt.
      • Fehlerhafte Diagnose, oder falsche bzg. inkonsequente Behandlung der "Lokalen Demodikose".
      • Immer wiederkehrender Stress, auch z.B. durch Läufigkeiten und/oder Geburten.
      • Stetiger Stress durch z.B. Leiden an Auswirkungen der Extremzucht. Oder stetiger Stress durch z.B. schlechte Zwingerhaltung.

    4. Demodikose Pododermatitis

      In den Haarbälgen der Zehenbehaarung leben die Demodexmilben besonders gern, manchmal auch ausschließlich. Dies wird dann die "Zehen-Demodikose" genannt. Die Ursachen dieses Zehen- und Zwischenzehenbefalls sind die gleichen wie oben.

      Die Milben sitzen in den Zehen-Haarbälgen oft so tief, daß sie nur durch eine Biopsie nachgewiesen werden können! Manche Zwischenzehengeschwüre, die als "Immunschwäche" abgetan werden, weil bei deren Behandlung einfach nichts wirklich greift, können durch solche tiefsitzenden Demodexmilben verursacht sein. Ich empfehle bei solchen Geschwüren auch auf die Demodexmilben untersuchen zu lassen!
      Übrigens sind die Haarbälge der Zehenbehaarung oft das letzte Rückzugsgebiet der behandelten "Generalisierten Demodikose". Dort überleben diese Milben am hartnäckigsten.


    Behandlung

    Bei Welpen verschwindet die "Lokale Demodikose" in über 90 % der Fälle von allein. Früher empfahl ich bei "Lokaler Demodikose" immer eine Behandlung, da man als Käufer selten weiß, ob die jugendliche "Lokale Demodikose" duch von Mutter und/oder Vater ererbte Immunschwäche, oder nur durch Stress und/oder Aufzuchtfehler bedingt ist.

    Heute weiß man, dass eine "Generalisierte Demodikose" mit einem Defekt der T-Zellen des Immunsystems einhergeht, bzgw. darauf basiert. Deshalb kann man ggf. bei der jugendlichen "Lokalen Demodikose" auf eine Behandlung verzichten, wenn eine Blutuntersuchung ergibt, dass kein Defekt der T-Zellen vorliegt. Das heißt dann auch, es liegt - nach heutigem Wissensstand - keine ererbte Immunschwäche gegenüber diesen Milben vor.

    Alle Demodikose-Formen werden mit den gleichen Mitteln behandelt, nur die Dosierung ist sehr unterschiedlich.

    • Großen Erfolg bei der Bekämpfung der Milben erreicht man mit regelmäßigen Ganzkörperbädern - über lange Zeiträume hinweg - mit AMITRAZ (MITABAN). Das Besondere an diesem Mittel ist, daß es die Zugänge zu den Haarbälgen öffnet, sodaß die Milben überhaupt vom Mittel erreicht werden können. Die verordnete Häufigkeit der Bäder schwankt je nach Stärke des Milbenbefalls.
      Warnung: dieses Mittel hat eine leberschädigende Wirkung.

    • Die Tabletten INTERCEPTOR haben sich in den USA und in Europa (außer in Deutschland, da hier nicht offiziell zugelassen) außerordentlich bei der Bekämpfung der Demodikose bewährt. Ursprüglich ist dies Mittel zur Bekämpfung von Herzwürmern verordnet worden. Vor Jahrzehnten zeigte sich aber schon, daß andere Parasiten, wie eben diese Demodex-Milben, daran ebenso zugrunde gehen.
      Die nötige Dosierung schwankt von 1mal pro Monat bis zu 1mal täglich - je nach Schweregrad des Befalls. Diese Pillen sind teuer, aber sie machen das ständige Baden in "Amitraz" in den allermeisten Fällen überflüssig. "Interceptor" kann vom Tierarzt über eine Internationale Apotheke bezogen werden. (Keine gefährlichen Nebenwirkungen.)
    • ADVOCATE (Bayer) ist ein erst 2 Jahre altes Mittel, das erfolgreich bei Lokaler Demodikose, bei Sarcoptes-Milben und Ohrmilben eingesetzt wird. Wie INTERCEPTOR wirkt es auch gegen viel Wurmarten. Die Lösung wird auf den Nacken geträufelt (spot on) und hält 4 Wochen in ihrer Wirkung an. Bei einer voll ausgebrochenen Generalisierten Demodikose allerdings ist dies Mittel in der Regel zu schwach. (Keine gefährlichen Nebenwirkungen)
    • Warnung: Demodikose bzg. die daraufsitzende bakterielle Sekundärinfektion darf nie mit Cortison behandelt werden! Der Grund: Cortison schwächt das Immunsystem, und die Demodexmilben selbst tun das auch schon!
    • Das Mar Vista Animal Medical Center, Los Angeles (CA), Tel. 001 310 391-6741 hat auf seiner Webseite eine sehr gut zusammengefaßte Info über die Demodikose veröffentlicht. HIER der Link dorthin.
    • In der WUFF 9/07 wurde eine sehr gute Übersicht vom international renomierten Veterinär-Hautspezialisten Dr. Ulrich Wendlinger veröffentlicht.

    Wie gehen Züchter mit der Demodikose um?

    Hunde mit "Generalisierter Demodikose", auch wenn diese ausgeheilt sein sollte, sowie deren Eltern und Geschwister dürfen nicht zur Zucht eingesetzt werden, da das Risiko der Vererbung der speziellen Immunschwäche gegen diese Milben hoch wäre. Solche Hunde werden aber nicht selten aus finanziellen Gründen trotzdem zur Zucht eingesetzt!

    Manchen Züchtern ist es egal, ob eine Zuchthündin demodexkrank ist - besonders dann, wenn sie auf Zuchtschauen prämiert wurde. Das gibt es tatsächlich!

    Andere Züchter behandeln eine "Lokale Demodikose" bei ihren Junghündinnen (z.B. mit Interceptor) - ohne sie auf einen T-Zellen-Defekt untersuchen zu lassen - um sie in die Zucht zu nehmen.
    Konsequenz : Sie wissen ohne diese Untersuchung der T-Zellen nicht, ob es sich bei der Zuchthündin um die von allein ausheilende Form der "Kinderkrankheit" handelte, oder um die vererbbare Form der generellen Abwehrschwäche (defekte T-Zellen) gegenüber diesen Milben.

    Es gibt aber auch Züchter, die NUR Hündinnen, die auch keine "Lokale Demodikose" hatten, in die Zucht nehmen.


    Konsequenzen für den Welpenkäufer

    Wie können Sie beim Welpenkauf das Risiko vermindern, einen Demodex-Welpen zu erhalten?

    • Verzichten Sie darauf, billig bei einem Hundehändler oder aus der Grauzone Händler/Züchter einen Welpen zu kaufen.
    • Seien Sie vorsichtig mit dem Kauf bei einem Züchter von dem sie den Eindruck haben, dass er von seiner Zucht leben will. Finanzielle Zwänge sind ein extrem schlechter Rahmen für eine verantwortungsvolle Zucht.
    • Gestalten Sie den Kaufvertrag so, dass bei Ausbruch einer Demodikose (oder bei Herzkrankheit usw) - im Rahmen des deutschen Gewährleistungsrecht - der Kaufpreis reduziert wird, oder die Behandlungskosten vom Züchter übernommen werden, oder...
      Solch ein Paragraph im Kaufvertrag ist sinnvoll, da die rechtliche Standardregelung die Rückgabe des Hundes gegen Erstattung des Kaufpreises ist. - Und viele Welpenkäufer wollen den Bulldog nicht zurückgeben sondern behalten, da sie ihn liebgewonnen haben. Geht der Welpenverkäufer nicht darauf ein, dann NICHT dort kaufen!

      Bei Käufen im Ausland sollten Sie diese deutsche Gewährleistungsregelung im Kaufvertrag aufnehmen und dann ebenso weiter verfahren wie oben.

    • Informieren Sie sich vor dem Kauf ausgiebig über die verschiedenen Zuchtszenen und Risiken persönlich und im Internet. Und erst dann treffen Sie eine Entscheidung.

    Nachtrag 23. Juli 2016: Neues Mittel

    'Interceptor' darf in Deutschland auch nicht mehr über internationale Apotheken bestellt werden, da der Hersteller Novartis hier keine Zulassungsverfahren beantragt hat. Es gibt ein neues ähnlich gut wirksames Mittel, das hier für Grabmilben zugelassen ist, aber auch gegen Demodex wirksam ist: BILD HIER


    Donnerstag, Juli 12, 2007

    Hilfe, Zecken !


    Die Zecken können mehrere Infektionskrankheiten übertragen, auch lebensgefährliche. Wie schützen wir unseren Hund - und uns - davor?

    Welche Krankheiten werden von Zecken übertragen?

    • Die bekannteste durch Zeckenbisse übertragene Krankheit ist die Borreliose.
      Diese Erreger sind mit den Syphillis-Bakterien verwandt, und sie erzeugen ebensolche schlimmste Spätschäden. HIER alles Nähere zum Nachlesen darüber.

      Borreliose-Impfungen für Menschen gibt es nicht, wohl aber für Hunde. Diese Impfungen sind aber sehr umstritten, da eine Wirkung für Europa so gut wie nicht gegeben ist, denn der Impfstoff wurde in den USA entwickelt und zielt auf dort - aber nicht bei uns - vorkommende Borreliose-Stämme. Wir lassen Frieda und Kosmo deswegen NICHT dagegen impfen. HIER Näheres zur Immunisierungs-Problematik. Und im nächten EBI des VdFEB wird auf die Probleme bei dieser Impfung ausführlich eingegangen werden.

    • Eine durch die Klimaerwärmung bei uns eingeschleppte Krankheit ist die Babesiose.
      Hier handelt es sich nicht um Bakterien, sondern um Parasiten. Der komplizierte Fortpfanzungszyklus dieser Parasiten kann HIER nachgelesen werden. Impungen gibt es dagegen nicht. Die Parasiten zerstören in einer bestimmten Phase ihrer Entwicklung die Blutplättchen und führen so zu Fieber, Anämie und Gelbsucht. Näheres über diese Erreger, und wie man sich dagegen helfen kann, beschreibt Jan Peters sehr gut unter "News" in seiner Homepage.
    • Eine für Menschen sehr - für Hunde weniger - gefährliche Viruserkrankung durch einen Zeckenbiss ist die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
      HIER kann man sich genau darüber informieren. Stu und ich haben uns gegen FSME impfen lassen. Eine Impfung für Hunde gibt es nicht.

      Dieser Virus tritt nur bei Zecken in bestimmten Risiko-Gebieten auf. HIER Näheres dazu.

    Vorbeugungsmaßnahmen

    Das Beste ist zweifellos, die Zecke beißt garnicht erst zu! Dabei helfen 2 Möglichkeiten:

    • Chemische Hilfe
      Es gibt chemische Zeckenabweiser, die alle 4 Wochen auf die Rückenhaut des Hundes gegeben werden müssen. Diese Stoffe gehen in sein Blut über. Sie vertreiben die Zecken durch einen Geruchsstoff; sollten diese aber doch einmal zubeißen, so werden sie abgetötet durch diese Mittel im Blut.

      Gängige Mittel sind "Frontline" und "Exspot". Beide Mittel wehren übrigens auch Flöhe ab. Speziell gegen Zecken soll "Exspot" etwas wirksamer sein.

    • Vermeidungsstrategie und Flohkamm
      Wir haben im Sommer immer einen Flohkamm bei uns, um nach jedem Spaziergang eventuelle Zecken herauszukämmen. Das funktioniert gut, da Zecken immer zuerst einmal langsam und langdauernd durch und über das Fell krabbeln, um eine für sie optimale Biss-Stelle zu suchen. Außerdem vermeiden wir im Sommer Wanderwege, von denen wir aus Erfahrung wissen, daß sie ein "Nest" für Zecken sind.

      Mit den "Chemischen Keulen" gehen wir behutsam um, da sie immerhin Gift sind und den Hundeorganismus belasten. Wir geben sie nur, wenn wir mit den Hunden in uns unbekannte Gegenden Richtung Süden oder Osten verreisen. Kosmo bekommt jetzt als Welpe noch in keinem Fall diese Mittel auf seinen Pelz :-).


    Freitag, Juli 6, 2007

    Das Bulldog-Ohr


    Der Rassestandard schreibt das "Rosenohr" als das korrekte Bulldog-Ohr vor. Aber natürlich gibt es in der Realität Varianten davon.

    Das "Button Ear", "Hängeohr", sieht man von allen Varianten am häufigsten, manchmal auch einseitig, was sehr lustig aussieht, wie ich finde. Welpen haben zunächst einmal alle solch ein Hängeohr, wie wir bei Kosmo unten sehen. (Übrigens hat er diese Rose selbst abgepflückt. Er ist überhaupt an roten Rosen sehr interessiert ;-))

    Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Ohrformen?

    Die Ohrausbildung hängt einmal davon ab, ob das äußere Ohr fleischig oder fein, groß oder klein ererbt wurde. Und zum zweiten spielt eine bedeutende Rolle, in welchem Welpenalter sich der noch weiche Knorpel, der die Faltung zur "Rose" bewirken soll, zum festen Knorpel verstärkt.

    Auf dem unteren Foto sehen wir bei Frieda sehr deutlich die Knorpelleiste, über die sich der Ohrlappen nach hinten wegfaltet. Bei Kosmo sehen wir sie auch - aber das Bild täuscht. Er ist hier gerade 9 Wochen alt, und seine Ohr-Knorpelleiste ist noch zu weich, um diese Faltung nach hinten aufrecht zu erhalten : nur bei gestrecktem oder gehobenen Kopf "fällt" der Ohrlappen nach hinten.

    Friedas Ohren sind groß und fein. Sie falteten sich mit 12 Wochen zur "Rose". Kosmo´s Vater James hat dickere, aber kleine Ohrlappen, sie falteten sich mit 8 Wochen. Kosmo´s Ohren gingen unterschiedliche Wege : Sein linkes Ohr brauchte 2 ganze Wochen länger als das rechte, bis es stand :-) Dann hat es sich - wortwörtlich über Nacht - zur Rose gefaltet! Wachstum läuft oft unsymetrisch ab - auch bei Frieda kam ein Ohr erst 3 Tage später nach. (Siehe dazu auch BB-Beitrag vom 27. August 2005) Das Ohrenaufrichten kann bis zu 15 Wochen dauern. Mit Beginn des Zahnwechsels ist die Ohrenentwicklung endgültig beendet.

    Zu "Bottom Ears", zu Dauer-Hängeohren, entwickeln sich die Welpenohren, wenn die Ohrlappen groß und fleischig sind; oder wenn die Knorpelleiste sich nicht genug verfestigt, um auch einen großen feinen oder kleinen fleischigen Ohrlappen zur Faltung zu bringen.

    Zu "Tulip Ears" und zu "Flying Ears" entwickeln sich die Welpenohren, wenn die Verfestigung des Ohr-Knoppels zu früh einsetzt, also etwa schon in der 5. oder 6. Lebenswoche. Der Ohransatz bleibt durch diese zu frühe Knorpelverfestigung zu weit auf dem Oberkopf stehen, er sinkt nicht mehr entsprechend dem Schädelwachstum etwas seitlich zum Kopf. Der seitliche Stand wird von Standard als "korrekt" vorgeschrieben, um den insgesamt quadratischen Kopfeindruck zu unterstützen. Zum "Tulip Ears" werden bei zu früher Knorpelverfestigung kleine, und zum "Flying Ears" größere Ohrlappen.

    Unter DIESER ADRESSE habe ich die Ohr-Typologie oben gefunden. (Auch Augen- und Rutenbeschreibungen, Hautprobleme usw. sowie allgemeine Pflegehinweise sind dort zu finden.) Herausgeber dieser Seite ist die britische "Bulldog in Not Stiftung" :
    "The Bulldog Rescue and Rehoming Trust is a not for profit voluntary organisation Company Number: 5664557. Charity Number: 1115009."

    Zum Ohr gilt: Immer sauber halten. Der dunkle Schmier, der sich dort sonst ansammelt, ist der ideale Nährboden für Ohrmilben und Bakterien aller Art. Am besten das äußere Ohr 1mal in der Woche - als Standardbehandlung - mit einem Feuchtpflegetuch auswischen. Das Hängeohr ist pflegeintensiver als die anderen Ohrformen, da weniger Luft daran kommt.


    Gehörgangs-Probleme

    Gelegentlich haben Bulldogs von Geburt an sehr enge Gehörgänge. Besonders betroffen von diesem Übel sind die Bulldogs mit übertypisiertem Groß-Kopf. Leider werden gerade die "Großkopferten" Bulldogs besonders gerne auf VDH-Zuchtschauen prämiert....

    Der Gehörgang kann sich auch in Laufe des Lebens durch nicht ausgeheilte Warzen- Pilz- oder Bakterien-Infektionen extrem verengen. Solches "Nichtausheilen" liegt in der Regel aber genau an einem schlecht durchlüftetem, weil von vorn herein äußerst engem Gehörgang - (oder an falscher Diagnose/Behandlung - oder an Nachlässigkeit der Besitzer)

    ... extrem schmerzhaft ...
    Der zu enge Gehörgang hat als Konsequenz nahezu immer Innenohr-Entzündungen, da das Ohrschmalz sozusagen darin "steckenbleibt" und den Gehörgang verstopft. Eine Selbstreinigung des Ohres ist so nicht möglich. Wird der zu enge Gehörgang nicht operativ vergrößert, dann verlieren diese Bulldogs oft ihren Hörsinn. Das Trommelfell wird von den Eiterbakterien zerfressen, und diese Entzündungen sind außerdem extrem schmerzhaft für den Hund.

    Wir im Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. hatten bislang nur 2 solcher Fälle unter unseren Bulldogs.

    • Im 1. Fall wurde viel zu spät operiert : das Innenohr war im Laufe von Jahren so von Warzen und Bakterien zerstört, dass es komplett entfernt werden mußte. Der Gehörgang wurde dann verschlossen, das äußere Ohr war somit nur noch Attrappe...

    • Im 2. Fall legte unser Medizinischer Beirat Peter Söhl bei hochinfiziertem Innenohr in einer Not-OP so erfolgreich einen größeren Gehörgang an, dass jetzt alles abgeheilt ist und Neuinfektionen unwahrscheinlich sind. Allerdings bleibt der Hörsinn dieses Bulldogs geschädigt, da das Trommelfell schon zerstört war.

    Konsequenz :

    ... operative Gehörgangs-Erweiterung ...
    Neigt Ihr Bulldog zu wiederholten Innenohr-Entzündungen, dann ziehen sie eine operative Gehörgangs-Erweiterung bitte im Interesse des Hundes ernsthaft in Betracht, denn alles andere bedeutet in der Regel sich hinschleppendes Schmerzen-Erleiden !


    Montag, November 20, 2006

    Heute berät uns Gastblogger Jan Peters

    Tipp bei Falten- und Ohren-Entzündungen


    Liebe Blog-Leser und Bulldogfreunde,
    Ich möchte diese Möglichkeit nutzen, um euch auf ein Mittel aufmerksam zu machen, welches auch euch eventuell bei der Behandlung von entzündeten Ohren und Gesichtsfalten helfen könnte.

    Oskar ist zwar vom körperlichen Zustand her ein recht fittes Kerlchen, (besonders nach seiner OP in Leipzig, siehe Beitrag vom 2. Oktober), hat aber bei genauerem Hinsehen auch des öfteren kleine Problemchen.

    Ein ständiges Problem sind seine Falten. Trotz täglicher Reinigung haben wir es nicht geschafft Entzündungen vorzubeugen. Oskar hat sich in Abständen immer wieder die Falten blutig gekratzt. Wenn wir dachten, wir hätten die Entzündungen und den Juckreiz gestoppt, belehrte uns Oskar mit seinen Kratzattacken wieder eines Besseren. Wir probierten alle möglichen Präparate, in der Hoffnung auf eine Besserung. Als wir wegen einem anderen (akuteren) Problem in der Tierklinik Potsdam waren, sprachen wir den Doktor vor Ort auch auf Oskars Problem mit Ohren und Falten an. Er guckte sich die entzündeten Ohren und Falten genau an und gab uns 2 Fläschchen Ohrentropfen namens "Aurizon" mit. Herr Dr. Hahnisch meinte, dass es auch sehr gut für die entzündeten Falten wäre. Wir geben Oskar dieses Mittel seit ca. Anfang August und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wir geben Oskar die Tropfen immer Abends, damit er nach dem Verabreichen immer unter unser Beobachtung steht. Seine Falten sehen seit dem sehr vital und gesund aus. Auch Haare wachsen seit langem wieder um das Ohr und auf den Falten.

    Kombinationspräparat gegen Bakterien, Pilze, Schmerzen und Juckreiz
    Falls ihr noch weitere Infos braucht, kann ich euch nur die WEB-Seite des Herstellers empfehlen, auf der auch noch genauer (mit Bildern) auf die Anwendung eingegangen wird. Ich hoffe, dass ihr nie in die Situation kommt, dieses Mittel nutzen zu müssen. Falls doch, wisst ihr jetzt, was helfen könnte.

    Anwendungseinschränkungen
    Nicht anwenden bei Hunden mit perforiertem Trommelfell. Nicht anwenden bei tragenden oder säugenden Hündinnen. Nicht anwenden bei Hunden mit Morbus Cushing oder Diabetes mellitus.

    Zusammensetzung
    1 ml enthält :
    Marbofloxacinum 3.0 mg; Clotrimazolum 10.0 mg; Dexamethasonum acetas 1.0 mg; (Dexamethasonum 0.9 mg) Antiox. E310

    Weitere Infos HIER.



    Montag, 20. November 2006 05:11

    Hi Cornelia and Stu.

    Heute Nacht schon ein weiterer Tipp von Helen aus Kalifornien
    Just a quick note re Oskar's skin problem. Three of my four Bulldogs had similar skin problems and my Vet prescribed two medicines which were pretty effective: Neopredef Powder and Panalog Creme.
    I want to be really clear and say that I am NOT AT ALL UP TO DATE on the latest meds. I'm just suggesting that Oskar's owner consider asking his vet about these meds. They can be googled and might help Oskar. Hope all is well with you both and darling Frieda! Helen

    (BB: 5. August 2005, Winston Montana Brown)


    Sonntag, September 18, 2005

    Probleme mit den Augen


    Heute etwas Medizinisches. Viele Hunde, auch viele Bulldogs, haben chronische Hornhaut- oder Bindehautzündungen. In den allermeisten Fällen steckt als Ursache eine mechanische Dauer-Reizung dahinter. Akute Hilfe bringen Antibiotika - aber um das Auge auf Dauer zu sanieren, muß die genaue Ursache gefunden und behoben werden.

    eingerollte Lidleiste
    1. So eine Dauerreizung kann eine nach innen gerollte Lidleiste (Enthropium) sein, die ein genetischer Defekt ist und operiert werden muß. Fragen Sie beim Welpenkauf den Züchter, ob solch eine Mißbildung in den Zuchtlinien des Welpen vorgekommen ist. Nicht jeder Züchter wird Ihnen ehrlich antworten! Wie dem auch sei, nach dem Produkthaftungsgesetz muß der Züchter innerhalb von 2 Jahren für die Kosten solch einer Operation aufkommen.

    einzelnes Härchen
    2. Auslöser kann auch ein einzelnes Härchen sein, das im inneren Lid, oder am Lidrand im Laufe eines Bulldoglebens plötzlich und zufällig erscheint. Auch solch ein einzelnes Härchen kann chronische Entzündungen hervorrufen, wenn es am Auge regelmäßig entlangreibt. Solch ein Härchen wird schnell vom Arzt übersehen. Unter einem Speziallicht kann es mit einer Spezialbrille aber gut erkannt werden. Bei unklarer Entzündungsursache empfehle ich, die inneren Augenlider unter diesem Speziallicht zu untersuchen. Einzelne Härchen können mit einer Laserbehandlung leicht entfernt werden.

    Narben am Auge
    3. Weiter kann Entzündungsauslöser eine Narbe am Auge sein - die sich nach einer Verletzung z.B. durch einen Zweig - auf der Hornhaut oder an der Bindehaut gebildet hat. Solch eine Narbe kann sehr oft abgeschliffen werden.

    Allergien
    4. Viele Hunde sind heutzutage von Allergien geplagt. Die Schleimhäute des Auges schwellen dann in der Regel sehr an und jucken. Der Hund verschlimmert den Zustand dann meist noch selbst durch kratzen und reiben mit der Pfote. Hier hilft u.a. eine Cortisongabe als Injektion und auch als Salbe.

    Pöckchen im Lid
    5. Abgeheilte, akute Bindehautentzündungen hinterlassen fast immer ganz kleine Pöckchen im inneren Lid, sozusagen Narbengewebe. Diese Pöckchen bilden nun einen Dauerreiz, der sich fast immer zu einer chronischen oder rezidierenden Bindehautentzündung entwickelt. Der Arzt kann diese winzigen Schleimhaut-Pöckchen unter der oben genannten Speziallampe erkennen. Die Lidleiste muß dann ausgeschabt werden, damit auf Dauer Heilung erfolgen kann. Diese Ausschabung ist eine sehr kleine und sehr kurze Behandlung unter Narkose, da sich der Hund nicht dabei bewegen darf, weil sonst das Auge selbst durch das scharfe Ausschabungsinstrument verletzt werden könnte.

    Auto-Immunstörung
    6. Selten sind dagegen Entzündungen oder Eintrübungen, die auf einer Auto-Immunstörung beruhen. Ich kenne nur einen solchen Fall. Der Bulldog wurde von inkompetenten Tierärzten (in Norddeutschland) sinnlos, das heißt erfolglos operiert, da diese versäumten, die nötigen Laboruntersuchungen zu machen, um die Entzündungsursache zu diagnostizieren. Unser Freund und Tierarzt vor Ort, Peter Söhl, den wir außerordentlich schätzen, behandelte diesen Bulldog nur einmal - und der Spuk war weg. Die lange Anreise hatte sich für Herr und Hund wirklich gelohnt!

    trockene Augen
    7. Besonders ältere Hunde leiden häufig an einer zu geringen Produk-tion von Tränenflüssigkeit. Ist das Auge zu trocken, dann reizt jeder Lidschlag und führt früher oder später zu Entzündungen. Hier ist Hilfe sehr leicht zu finden : mehrmals täglich künstliche Tränenflüssigkeit (oder z.B. ein harmloses Mittel wie Berberil) ins Auge geben.

    Cherry Eye
    8. Besonders bei jungen Hunden tritt gelegentlich das sogenannte 'Cherry-Eye' auf. Die etwa bohnengroße Nickhautdrüse tritt dann im inneren Winkel des Unterlides nach außen. Auf der hier eingelinkten und schon einmal erwähnten sehr informativen Webseite aus England ist ein Bild davon zu sehen. Ich empfehle JUNGE Hunde nicht gleich zu operieren, sondern diese Drüse einfach wieder nach innen zu drücken und abzuwarten, bis der Kopf sich voll entwickelt hat. Bei jungen Hunden kann während des Schädelwachstums der Abstand zwischen Augapfel und Schädel-Augenhöhle etwas weit sein, sodaß diese Drüse nach oben wandern kann. Sehr oft reguliert sich der Abstand zwischen dem Augapfel und dem Rand der Augenhöhle mit dem Abschluß des Schädelwachstums von ganz alleine. Geduld ist hier der beste Arzt :-).


    Vom Auge zum Blick ;-)


    Bulldogs haben wunderschöne große, runde Augen. Wie ein Seehund, wie ein Mensch :-)

    Ich glaube diese Augen, diese Bulldogblicke, diese so ganz besonderen "Bulldogaugenblicke" sind auch ein Grund für den Fakt:


    Once a Bulldog, always a Bulldog.


    English Bulldog
    Treffen
    NRW
    Infos + Berichte



    Impressum

    Tel.: 05292 1291
    Stus Blog
    Wohnort

    Cornelia Savory-Deermann Cornelia Savory-Deermann

    Cornelia
    Savory-Deermann
    , geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen 37 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.".

    Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für eine Veröffentlichung in diesem Blog.


    Blog Leser-Spiegel

    Herkunft der Blog Leser
    Herkunft der Blog Leser



    Unser Tierarzt und
    Bulldog Spezialist

    Tier-Gesundheitszentrum Peter Söhl
    Lichtenau/Paderborn




    Standard des English Bulldog, gültig seit Oktober 2009



    Cornelia´s Bulldogs

    "Frieda Fay Happy Day"










    "Kosmo Key Feeling Free"











    Cornelia´s Bulldogs aus Künstler-Sicht




    English Bulldog
    Welpen

    Wichtige Hinweise zur Welpensuche
    und von Zeit zu Zeit Vorstellung guter Würfe:

    Update: 21. 3. 2008

    Allgemeiner Hinweis:
    Betrugswarnung



    Rechtsberatung Tierrecht

    Kanzlei Fries



    Zum Abonnieren empfohlen :

    Tasso Newsletter
    Kostenloses Online-Abo, alles für Hunde und den Tierschutz allgemein Wichtige erfahren Sie hier sofort!




    Buchtipps
    Unterhaltung, Gefühl, Kultur und Kunst

    Eine Auswahl aus unserer Bibliothek


    Buchtipps
    Haltung, Zucht und Gesundheit

    Eine Auswahl aus unserer Bibliothek



    Für alle Seiten, die auf dieser Website verlinkt sind, möchte ich betonen, daß ich keinerlei Einfluß auf deren Gestaltung und Inhalte habe. Deshalb distanziere ich mich ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten und mache mir ihre Inhalte nicht zu eigen!

    Die Beiträge der Gastblogger müssen nicht immer meiner eigenen Meinung entsprechen; deshalb schreibt jeder Gastblogger unter seinem eigenen Copyright.

    Cornelia Savory-Deermann


    Site Meter